17.11.2013 Aufrufe

ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

(aus: Stadtmagazin für Frankfurt & Rhein-Main, plan.F 11.08-17.08<br />

2005)<br />

Hierbei geht es um ein Stadtmagazin einer Region, dessen Adressaten hier Jugendliche<br />

sind, die einer gewissen Kulturszene angehören. Die Sprache verwendet die für<br />

diese Szenesprache typischen und bekannten Wörter und Begriffe, die nicht allen<br />

Lesern (z.B. Menschen mittleren oder älteren Alters, die nicht dieser Szene angehören),<br />

verständlich oder zugänglich sind.<br />

Texte mit Wortschätzen dieser Art begegnen uns alltäglich, es gilt also, aufmerksam<br />

das Wortmaterial dieser Texte zu durchforsten, um das Neue oder das Gewohnte in<br />

einer neuen Bedeutung zu entdecken und durch die ko- und kontextuale Einbettung<br />

mitsamt unserem Welt(-Kultur)wissen alle diese Wörter zu verstehen.<br />

Der Wortschatz einer Sprache ist die systemhaft organisierte Gesamtmenge<br />

aller Lexeme einer Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt. Er bildet eine elementare<br />

Grundlage für die Äußerungen, die aus Wörtern, lexikalischen Einheiten<br />

bestehen. Bei der Sprachproduktion bedient sich der Sprecher der Elemente des<br />

in einer Sprache vorgegebenen Wortschatzes. Man unterscheidet den aktiven Wortschatz,<br />

d.h. alle Wörter, lexikalischen Einheiten, die ein Sprecher benutzt von dem<br />

passiven Wortschatz, d.h. von jenen Wörtern, die man nur versteht, aber selbst nicht<br />

gebraucht. Mit den „Wörtern“ verschafft man sich ein Instrument, um die Dinge der<br />

Außenwelt beim Namen zu nennen, sie einzuordnen und in Gebrauch zu nehmen<br />

(vgl. Lutzeier 1995: 12ff.).<br />

Unter Grundwortschatz (auch Kernwortschatz) verstand man früher den historisch<br />

relativ stabilen Teil des Wortschatzes, der die allgemein gebräuchlichen Bezeichnungen<br />

lebenswichtiger Dinge, Erscheinungen und Tätigkeiten enthält.<br />

Eine andere Sicht behauptet, dass hierbei die Häufigkeit der Wortschatzelemente<br />

die wichtigste Rolle spielt:<br />

Menge der Wörter einer Sprache mit dem höchsten Gebrauchswert, der<br />

aufgrund statistischer Häufigkeit in verschiedenen Textsorten festgestellt<br />

wird. […] Der Grundwortschatz einer Sprache ist in Häufigkeitswörterbüchern<br />

kodifiziert.<br />

(Bußmann 1983: 181)<br />

Die fremdsprachenorientierte Sicht besagt über den Grundwortschatz:<br />

„Mindestvorrat des Deutschen, deren Festlegung und Begründung dazu<br />

dient, den Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen durch didaktische<br />

Umsetzung sprachstatistischer Erkenntnisse zu erleichtern, bzw. geeignete<br />

Programmierung von Unterrichtsmaterial herzustellen…“<br />

(ebd. 181)<br />

58

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!