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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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2.4.1 Zur Wortbildung allgemein<br />

Stichworte: Wortschöpfung, Wortbildung, Produktivität, Aktivität, Kompositionalität,<br />

Analogie, usuell, okkasionell, potenziell, motiviert, idiomatisiert, lexikalisiert,<br />

morphosemantische Motivation, Zeichenerweiterung, Zeichenkürzung, Komposition,<br />

Fugenzeichen, Derivation, Konversion, Kurzwörter, Transposition, Modifikation,<br />

Unmittelbare Konstituenten<br />

Ein Großteil des gegenwartssprachlichen Wortschatzes des Deutschen besteht nicht<br />

aus Simplexen (d.h. einfachen freien Morphemen), sondern aus komplexen Wortbildungskonstruktionen,<br />

die aus Bausteinen, den Morphemen aufgebaut sind und die<br />

auf unterschiedliche Weise nach den für das Deutsche typischen Baumustern kombiniert<br />

werden. Besonders in den Medientexten und in den Fachsprachen werden –<br />

auch unter dem Aspekt der Ökonomie aus Zeit- und Platzgründen – vermehrt gebildete<br />

Wörter, Wortkonstruktionen gebraucht, wie das am nächsten Text veranschaulicht<br />

wird:<br />

Elite-Universitäten: Ein strittiges Projekt<br />

…Neben der verstärkten Förderung solcher Kooperationen ist es unbedingt<br />

notwendig, weitere strukturelle Rahmenbedingungen zu verbessern:<br />

Aufgaben und Schwerpunkte der einzelnen Hochschulen in Forschung<br />

und Lehre müssen weit differenzierter als bisher gestaltet werden<br />

können. Weitere Reformbereiche sind der Hochschulzugang, die<br />

Flexibilisierung der Lehrverpflichtungen nach den Leistungen der einzelnen<br />

Einrichtung in Forschung und Lehre, eine leistungsbezogene<br />

Vergütung für Wissenschaftler sowie ein Wissenschaftstarifvertrag. Insgesamt<br />

müssen wir hierdurch attraktive Arbeitsbedingungen für Wissenschaftler<br />

und zugleich flexible Beschäftigungsmöglichkeiten für die Wissenschaftseinrichtungen<br />

bekommen.<br />

(aus: Humboldt. Die Zeitung der Alma Mater Berolinensis 2004, Februar<br />

Jg. 28)<br />

Ein Beispiel aus einer Fachzeitschrift:<br />

…Überlegen wir schließlich kurz, was die Annahme einer phrasalen Adjektivierung<br />

für die Wortbildungskomponente bedeutet. Sicherlich steht<br />

sie im Widerspruch zu einigen prominenten Positionen, welche Phrasen<br />

von Wortbildungsvorgängen generell ausschließen (vgl. dazu Selkirk<br />

1982, Di Sciullio/Williams 1987). Nun ist das Zustandspassiv aber nicht<br />

die einzige phrasale Wortbildungskonstruktion. Substantivierte Infinitive<br />

sind ein Paradebeispiel dafür, dass die Wortbildung in bestimmten Fällen<br />

syntaktische Projektionsstufen einschließt…<br />

(aus: Zeitschrift für Sprachwissenschaft 1996, Heft 2)<br />

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