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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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(Zweck), doch es hat sich nur die Bedeutung: Kiste aus Holz durchgesetzt. Das Wort<br />

wird nur in dieser Bedeutung verwendet.<br />

Selbstverständlich spielt bei der Interpretation der Bedeutung von komplexen Wortstrukturen<br />

auch der Kontext eine wichtige Rolle. In manchen Fällen genügt es also<br />

nicht, die Bedeutung der Bestandteile zu kennen, es muss auch der Kontext zur richtigen<br />

Deutung herangezogen werden, wie im Beispiel Handarbeit. Das kann einmal<br />

bedeuten, dass etwas von Hand, mit Muskelkraft und körperlicher Anstrengung verrichtet<br />

wird, in einem gegebenen Kontext kann diese Zusammensetzung aber auch<br />

das fertige Produkt bedeuten, z.B. eine Stickerei ist eine Handarbeit.<br />

Die Bildung der Wörter erfolgt durch folgende Regelmechanismen und Modelle:<br />

Tabellarisch zusammengefasst:<br />

WORTBILDUNG<br />

Zeichenerweiterung Zeichenkürzung Zeichen (formal<br />

unverändert)<br />

Komposition Abkürzung, Kurzwörter Konversion<br />

(zwei freie Elemente)<br />

Derivation<br />

(ein freies und mind. ein gebundenes Element)<br />

Abb. 2.8: Wichtigste Arten der Wortbildung in der deutschen Gegenwartssprache<br />

Dazu kommen noch sonstige Formen der Wortbildung:<br />

Reduplikation: Schickimicki, Larifari, Techtelmechtel<br />

Kontamination: Kurlaub, Stagflation<br />

Hinsichtlich der syntaktischen Eigenschaften der Wortbildungskonstruktionen sprechen<br />

wir über eine binäre Struktur (in zwei Teile gegliedert), Ausnahmen bilden die<br />

Kurzwörter (FAZ, Uni) und die Zusammenbildungen (Vergissmeinnicht). Der morphologische<br />

Kopf steht meistens rechts. Dieser Kopf bestimmt die grammatischen<br />

Eigenschaften der Gesamtbildung (Genus, Numerus, Flexionsklasse, Wortart), wie in<br />

den Beispielen mit dem gleichen Wortmaterial, aber unterschiedlicher Kopfbesetzung:<br />

haushoch (Adjektiv)<br />

Hochhaus (Substantiv).<br />

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