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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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- zum Ausdruck von Gedanken und Gefühlen der Kommunikationsbeteiligten und<br />

sind damit Mittel der Steuerung des Denkens und Fühlens (Bedeutungsfunktion),<br />

- dem Ausdruck und der Aufnahme von Wissen (nominative und Bedeutungsfunktion),<br />

- durch ihre Fügungspotenz zur Realisierung grammatischer Relationen (grammatische<br />

Funktion),<br />

- als Medium der kognitiven Tätigkeit (Erkenntnistätigkeit),<br />

- zum Ausdruck sozialer und kultureller Phänomene (Indizfunktion) d.h., der<br />

Wortschatz hat sich ständig an die kommunikativen Bedürfnisse einer Sprachgemeinschaft<br />

anzupassen und spiegelt auch diese sowie alle gesellschaftlichen<br />

Bewegungen und Erfahrungen der Sprachgemeinschaft wider. Dies sind u.a. äußere<br />

Ursachen, die zu einem Sprachwandel führen können<br />

Diese vielfältigen Aufgaben deuten an, dass Wörter einmal als Teil des Sprachsystems<br />

verallgemeinernd benennen, zum anderen referieren (verweisen) sie als Teil<br />

der Rede auf etwas. Wortzeichen in ihrer Benennungsfunktion sind demnächst Vollwörter/Inhaltswörter/lexikalische<br />

Wörter (Autosemantika), die eine relativ<br />

selbstständige, kontextunabhängige, begriffliche Bedeutung tragen. Mit diesen Wörtern<br />

kann auf Objekte und Gegebenheiten der realen Welt, auf abstrakte oder konkrete<br />

Gegenstände, Ereignisse referiert werden. Die Gruppe der Autosemantika kann<br />

sich ständig erweitern, daher nennt man diese Gruppe auch offene Klasse von Wörtern.<br />

Hierzu zählen die Wortarten Substantive, Adjektive, Verben und ein Teil der<br />

Adverbien (vgl. Müller 2002: 111).<br />

Doch nicht jedes Wort kann alle Funktionen tragen, manche Wörter dienen nur der<br />

Textorganisation, haben also eine verweisende oder verbindende Funktion. Diese<br />

Gruppe der Wörter nennen wir Funktionswörter/grammatische Wörter (Synsemantika),<br />

die keine selbstständige begriffliche Bedeutung besitzen, sondern nur<br />

bestimmte organisierende oder grammatische Funktionen in der Rede übernehmen<br />

und Beziehungen zwischen anderen sprachlichen Einheiten ausdrücken, wie die Artikelwörter,<br />

die Pronomen, die Konjunktionen, die Präpositionen. Diese Gruppe der<br />

Wörter ist wenig veränderbar, weil fast keine neuen Präpositionen, Konjunktionen<br />

entstehen, so nennt man diese eine geschlossene Klasse der Wörter (vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann<br />

1991).<br />

Natürlich sind die beiden Gruppen nicht strikt und klar voneinander zu trennen, es<br />

gibt eine breite Übergangszone, z.B. Wörter, die eine begriffliche Bedeutung haben<br />

aber vorwiegend grammatische Funktionen ausüben, wie lokale und temporale Präpositionen<br />

seit, aus, nach (vgl. Schippan/Erhardt 2001: 70ff.). Die Präposition an tritt<br />

z.B. in unterschiedlichen Funktionen auf:<br />

an der Wand (räumlich)<br />

an dem Tag (zeitlich)<br />

an Krücken gehen (mit Hilfe von, modal) (vgl. Bergmann/Pauly/Stricker 2001: 64).<br />

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