ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK
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1. Stellen Sie die einzelnen Bedeutungsaspekte in einem Netzwerk dar!<br />
2. Welche Prozesse der Bedeutungserweiterung haben stattgefunden, welche<br />
Bedeutungen sind als Metaphern, welche als Metonymien zu verstehen?<br />
4. Bestimmen Sie nun selbstständig die Bedeutungsstruktur von zwei der folgenden<br />
polysemen Wörtern! Versuchen Sie auch die Beziehungen zwischen den einzelnen<br />
Bedeutungen zu ermitteln!<br />
Auge, frisch, niedrig, Rolle, sehen<br />
5. Liegt Polysemie oder Homonymie vor?<br />
Flügel, Erbe, Holz, Rübe, Kiefer, Steuer, Strauß, Bank, hängen, Zug<br />
3.6 Semantische Beziehungen zwischen den lexikalischen Elementen<br />
als Ganzheiten von Form und Bedeutung<br />
Stichworte: Wortfamilie, Wortbildungsnest, thematische Reihe, Sinnrelation<br />
Innerhalb des Wortschatzes lassen sich aufgrund von formalen, inhaltlichen und e-<br />
tymologischen Eigenschaften oder Gliederungskriterien bestimmte Ausschnitte des<br />
Wortschatzes, wie Wortfamilie, Wortbildungsnest, thematische Reihe, Wortfelder<br />
usw. abgrenzen.<br />
Zu einer Wortfamilie gehören beispielsweise die lexikalischen Einheiten, die e-<br />
tymologisch verwandt sind, z.B. ziehen, Zug, züchten.<br />
Die Glieder eines Wortbildungsnestes bilden Lexeme, die über das gleiche lexikalische<br />
Morphem als Kernmorphem verfügen, z.B. besichtigen, beabsichtigen, Sichtweise,<br />
sichtlich, sichtig.<br />
Wenn Lexeme nach dem Sachbereich, den sie benennen, zusammengefasst werden,<br />
sprechen wir von Sachgruppen oder thematischen Reihen z.B. gelb, grün, rot,<br />
weiß, schwarz sind Farbbezeichnungen, Roggen, Weizen, Gerste, Reis, Hafer sind<br />
Getreidearten.<br />
In diesem Sinne können wir behaupten, dass sich die Strukturiertheit von Wortschatzeinheiten<br />
als ein System von Systemen (Lutzeier 1995: 10) erfassen lässt.<br />
In diesem Kapitel geht es um Gliederungsprinzipien und um solche Teilsysteme<br />
des Wortschatzes, zwischen deren Elementen systemhafte, noch näher zu präzisierende<br />
Relationen inhaltlicher Art bestehen. In der Fachliteratur spricht man von<br />
Sinnrelationen oder lexikalisch-semantischen Beziehungen im Wortschatz. Diese<br />
Beziehungen pflegt man in Anlehnung an das Saussuresche Begriffspaar in syntagmatische<br />
und paradigmatische Relationen zu teilen.<br />
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