ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK
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entstanden die Häufigkeitswörterbücher, deren Ziel die statistische Erfassung der<br />
gebräuchlichsten Wörter einer Sprache ist z.B. Ruoff: Häufigkeitswörterbuch gesprochener<br />
Sprache (1981). Auch durch Reduktion der Lexik entstand der Typ des<br />
Grundwortschatzwörterbuchs. Eine Wortschatzauswahl nach Stilschichten bietet z.B.<br />
Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache (1985).<br />
(7) Kriterium: Herkunft der Wörter, das im Wörterbuchtyp Etymologische Wörterbücher<br />
erscheint. Gegenstand ist hier Auskunft über Herkunft und Bedeutungsentwicklung<br />
des Wortschatzes, vgl. Pfeiffer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen<br />
(1989), Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache (1999).<br />
(8) Kriterium: Der Vergleich verschiedener lexikalischer Teilsysteme, wonach einerseits<br />
die ein-, zwei- und mehrsprachigen Wörterbücher, auch Übersetzungswörterbücher<br />
genannt, unterschieden werden können; andererseits die Fremdwörterbücher.<br />
Die Fremdwörterbücher verzeichnen und erklären die Fremdwörter und die entlehnten<br />
Wörter einer Sprache. In der deutschen Lexikographie haben Fremdwörterbücher<br />
eine lange Tradition. Heyse schrieb im ’Vorbericht’ zur neuen Ausgabe des von seinem<br />
Vater 1804 begonnenen Fremdwörterbuches: Es hat die Aufgabe, „[...] dem<br />
Redner oder Schriftsteller, so wie jedem Gebildeten, welchem möglichste Reinheit<br />
seiner Muttersprache am Herzen liegt, die Vermeidung der sich aufdrängenden<br />
Fremdwörter […] zu erleichtern” (Heyse 1853: III.). Ein wichtiges modernes<br />
Fremdwörterbuch ist Duden – Das große Fremdwörterbuch (1994).<br />
Sprachkritisch ausgerichtete Sammlungen zu diesem Thema sind Probst: Amideutsch.<br />
Ein kritisch-polemisches Wörterbuch der anglo-deutschen Sprache (1989);<br />
sowie Pogarell/Schröder: Wörterbuch überflüssiger Anglizismen (1999).<br />
(9) Kriterium von Kühn bildet die zeitliche Entwicklungsstufe. Hier kann ein gegenwartsbezogenes<br />
und ein historisches Sprachstadium unterschieden werden. Die<br />
Sprachstadienwörterbücher des Deutschen können in Anlehnung an die Sprachgeschichtsforschung<br />
in althochdeutsche, mittelhochdeutsche, frühneuhochdeutsche und<br />
neuhochdeutsche (historische und gegenwartsbezogene) Wörterbücher eingeteilt<br />
werden, wie im Wörterbuch von Reichmann: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch<br />
(1986).<br />
Dem Sprachwandel auf dem Gebiet des Wortschatzes wird Osman: Kleines Lexikon<br />
untergegangener Wörter (1971) gerecht, in dem er die veralteten Wörter auflistet.<br />
Am anderen Ende der zeitlichen Skala befinden sich die neuen Wörter, die Neologismen.<br />
Die gegenwartsbezogenen Wörterbücher hinken verständlicherweise dem<br />
Erscheinen von neuen Wortschatzelementen ständig nach, schon deshalb erweisen<br />
Wörterbücher – in erster Linie dem Deutschlerner – einen großen Dienst, wie<br />
Hellwig: Kennen Sie die neuesten Wörter? (1972),<br />
Hebert: Neue Wörter. Neologismen in der deutschen Sprache seit 1945 (1977),<br />
Herberg: Neuer Wortschatz. Neologismen der 90er Jahre im Deutschen (2004).<br />
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