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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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Aus einem diachronen Aspekt betrachtet man Wörter als völlig lexikalisiert, deren<br />

Bedeutung aus den Bedeutungen der Bestandteile nicht mehr erschließbar ist, wie<br />

Zaunkönig, Bürgersteig, Augenblick. Hier ist die Beziehung zwischen Ausdrucksund<br />

Inhaltsseite völlig arbiträr/willkürlich.<br />

Lexikoneinträge entstehen durch Idiomatisierung, d.h. durch die Häufigkeit eines<br />

Wortes auf einen spezifischen Gebrauch, indem die systematische Bedeutung verloren<br />

geht, z.B. Hosenträger.<br />

Bei der Lexikalisierung geht das Wort mit einer neuen (nicht mehr motivierten)<br />

Bedeutung ins Lexikon ein, z.B. aufhören (aufhorchend von etw. ablassen) oder<br />

Junggeselle.<br />

Aufgaben<br />

1. Versuchen Sie im nachfolgenden Text die unterstrichenen Wörter nach Inhaltswörtern<br />

(Autosemantika) und Funktionswörtern (Synsemantika) einzuordnen!<br />

…Ausgerechnet „Habseligkeiten“ soll das schönste deutsche Wort sein?<br />

Aus 23 000 Vorschlägen haben Sprachexperten bei einem Wettbewerb<br />

des Goethe-Instituts und des Deutschen Sprachrats diese Vokabel ausgewählt:<br />

Weil „Habseligkeiten“ ein typisch deutsches Wort sei, zusammengesetzt<br />

aus zwei Begriffen, die gegensätzlicher kaum sein könnten,<br />

aus dem sehr weltlichen „Haben“ und der ziemlich geistigen „Seligkeit“<br />

(auch wenn Wortherkunft sich sprachhistorisch anders ableitet) –<br />

und weil es so eine „freundlich-mitleidige Konnotation“ habe. Vielleicht<br />

aber auch, weil dieses Wort gar nicht so richtig zu übersetzen ist.<br />

„Dinge, die jemand besitzt“, schlägt der Duden “Deutsch als Fremdsprache“<br />

vor. Aber das trifft es nicht, denn „Habseligkeiten“ sind nichts<br />

Wertvolles, eher im Gegenteil. Kurz: Im Grunde muss man Deutsch<br />

können, um das Wort bis in die letzte Gefühlsschwingung zu begreifen.<br />

Genauso wie bei „Gemütlichkeit“ oder „Geborgenheit“ (übrigens Platz<br />

zwei im Wettbewerb). Vielleicht war die Wahl des „Habseligkeiten“<br />

deshalb einfach nur ein ganz genialer Trick, um Deutschlerner weltweit<br />

anzuspornen: Denn nur wer in die Tiefe des Wortschatzes vordringt,<br />

beginnt eine andere Kultur auch wirklich zu „verstehen“.<br />

(Quelle: Deutschland, 2005/3)<br />

2. Ordnen Sie die folgenden Wörter der Klasse lexikalischer oder grammatischer<br />

Wörter zu!<br />

wir - Sinn - lesen – dass - du - Auge - schmecken - auf - abends- Katze -<br />

früher - blau - deren<br />

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