ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK
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uch, in dem es um die Bedeutung des als Lemma angesetzten Wortes geht. Beispiele:<br />
alle alphabetischen Bedeutungswörterbücher.<br />
Das nach dem onomasiologischen Prinzip gestaltete Bezeichnungswörterbuch<br />
geht umgekehrt vor: Es fragt danach, welche Wörter zur Bezeichnung bestimmter<br />
Begriffe in einer gegebenen Sprache existieren.<br />
Die Onomasiologie setzt (je einzelsprachl. fixierte) Oberbegriffe […]<br />
als genera proxima und sucht die Wörter, deren Bedeutungen (bzw.<br />
Teilbedeutungen) unter sie fallen […]” sowie „die semantischen Merkmale,<br />
die […] die Bausteine darstellen, aus denen sich lexikal.[= lexikalische]<br />
Paradigmen oder Wortfelder […] zusammensetzen.<br />
(MLS 2000: 492f)<br />
Die onomasiologischen Wörterbücher sind nach Sachgruppen/Sachbereichen geordnet<br />
(= tematikus v. fogalomköri felépítés). Bedeutendste Vertreter sind: Dornseiff<br />
1934; Wehrle-Eggers 1961. Auch alle Synonymwörterbücher beruhen auf dem onomasiologischen<br />
Verfahren.<br />
Die Onomasiologie hat eigentlich die Perspektive eines Sprechers, der nach dem<br />
treffenden Ausdruck sucht, oder in Dornseiffs Formulierung: „Welche Wörter und<br />
Wortverbindungen sagen die verschiedenen Menschen […], wenn sie bestimmte<br />
Inhalte ausdrücken wollen, und warum?” (zitiert nach MLS 2000: 492)<br />
Eine weitere Untergliederung von Kühns Gruppe (2) erfolgt - nach homophonischen<br />
bzw. heterographischen Aspekten der Sprachzeichenstruktur. Darauf bauen die Homonymwörterbücher<br />
auf, die gleich- oder ähnlich klingende, aber verschieden geschriebene<br />
und auch semantisch unterschiedliche lexikalische Einheiten erklären.<br />
Eine – unserer Ansicht nach – etwas problematische Untergliederung von (2) stellt<br />
die nach phraseologischen Aspekten dar. Als allgemein akzeptierte Charakteristika<br />
der phraseologischen Wortverbindungen gelten, dass sie aus mindestens zwei Wörtern<br />
bestehen und ihre Gesamtbedeutung nicht oder nicht ganz aus den Komponentenbedeutungen<br />
ableitbar ist. Immerhin gibt es – besonders aus semantischem Aspekt<br />
– ziemlich unterschiedliche Auffassungen die Definitionen und die Klassen der Phraseologismen<br />
betreffend. Dementsprechend kann in Gruppe (2) von Kühn Unterschiedliches<br />
untergebracht werden. In einem weiten Sinne gehören auch die Kollokationswörterbücher<br />
oder Stilwörterbücher hierher. Sammlungen, die in ihren Titeln<br />
’Wendungen’, ’Redewendungen’, ’Redensarten’, ’Idiomatik’ usw. führen, können<br />
zusammenfassend als phraseologische Wörterbücher genannt werden.<br />
Als die wichtigsten phraseologischen Sammlungen zur deutschen Gegenwartssprache<br />
können die folgenden gelten:<br />
- Friedrich: Moderne deutsche Idiomatik (1976): benutzerfreundlich mit fettgedrucktem<br />
Stichwort, die Beispiele stammen vom Autor;<br />
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