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ASPEKTE DES DEUTSCHEN WORTSCHATZES - MEK

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schem Aspekt untersucht. Andererseits ist sie auch auf die Lexikographie angewiesen,<br />

die den Wortschatz unter praktischem Aspekt des Wörterbuchschreibens erforscht.<br />

4.1.2 Beziehungen zwischen Stilistik und Lexikologie<br />

Um die stilistischen Eigenschaften, die stilistischen Wirkungen und Wirkungspotenzen<br />

der lexikalischen Einheiten bestimmen und beschreiben zu können, nutzt die<br />

Stilistik die von der Lexikologie durchgeführte systematische Beschreibung des<br />

Wortschatzes. Die Stilistik ist u.a. auf die lexikologische Beschreibung der Wortbedeutungen,<br />

der Schichtung des Wortschatzes und der semantischen Beziehungen<br />

zwischen seinen Elementen angewiesen, um die Auswahl lexikalischer Einheiten in<br />

Texten darzustellen. Somit kann gesagt werden, dass sich beide linguistischen Disziplinen<br />

mit der richtigen Wortwahl befassen.<br />

Zu den Aufgaben der Stilistik gehört auch die Entwicklung von Methoden und<br />

Kriterien der Textgestaltung, Textinterpretation und -beurteilung. Das kann sie nur<br />

leisten, wenn sie mögliche Ausdrucksvarianten und Gesetzmäβigkeiten ihres Gebrauchs<br />

erforscht. Das aber erfordert den Rückgriff auf lexikologische Erkenntnisse.<br />

Die Grenzen zwischen lexikologischer und stilistischer Wortschatzbeschreibung sind<br />

nicht immer einfach zu ziehen, zumal sich auch die Lexikologie dem Wort im Text<br />

zuwendet, und somit auch Verwendungsbedingungen der lexikalischen Einheiten<br />

untersucht. Auch wird angenommen, dass „die Lexikologie mit der strukturellen und<br />

semantischen Beschreibung der Lexikoneinheiten Voraussetzungen für die stilistische<br />

Analyse und für die Bestimmung stilistischer Normen schafft” (Schippan 1992:<br />

50-51). Die stilistischen Eigenschaften von Wörtern und Ausdrücken beruhen auch<br />

auf deren lexikalischen Eigenschaften.<br />

4.1.3 Beziehungen zwischen Stilistik und Lexikographie<br />

Genauso relevant ist auch die Beziehung zwischen Stilistik und Lexikografie, da die<br />

stilistische Bewertung der lexikalischen Einheiten (z.B. umgangssprachlich, amtsdeutsch<br />

usw.) in den lexikografischen Werken fixiert wird, z.B. in den einsprachigen<br />

Bedeutungswörterbüchern und eigenen Stil- und Synonymwörterbüchern bzw. in den<br />

zweisprachigen Übersetzungswörterbüchern (vgl. Kap. 5). Die Aufgabe eines Stilwörterbuchs<br />

ist z.B. die lexikalischen Einheiten nach ihrer Stilschicht und nach ihrer<br />

Verwendung im Kontext zu charakterisieren. Die in den einsprachigen und zweisprachigen<br />

Wörterbüchern fixierten stilistischen Kennzeichnungen der lexikalischen<br />

Einheiten dienen dazu, die Textproduktion zu erleichtern. Aus ihnen ergeben sich<br />

nämlich in der Textproduktion<br />

Verwendungsrestriktionen, Wortverwendungsgrenzen, um die der Muttersprachler<br />

intuitiv weiβ, die der Fremdsprachler jedoch, ganz so wie<br />

die phonetischen, morphologischen, semantischen, syntagmatischen und<br />

paradigmatischen Regeln, eigens lernen muβ. (Hausmann 1989: 649)<br />

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