Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

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Tddde 99 Franzäosenkriut
fodder Adv. weiter,
kannt. S. widder.
fürder. Im S unbe-
foiern swv. fahren. Foren (Nie), föüern
(Att, Olp), föüeren (Dro), föern (Wen);
Part. Prät./floert(Kir).
foilen swv. 1. sinnlos spielen, herumbasteln,
2- albern schwätzen (veraltet: Sun); nur
Bed. 2 (Fei). Föülen (Att).
Föüelbutze f. Mensch, der viel redet, aber
nichts tut (Att).
Foilefuet f. dass.
folle f. Falte, Kniff. Falle (Bri, Nie, Bes,
Esl, Fei, Fin, Att, Eis), Fälle (Kir, Sei), Fäle
(Wen).
foUen swv. (stv.) falten, kniffen. Fallen
(Bri, Nie, Bes, Esl, Fei, Fin, Att), fällen
(Kir, Sei),/fl/« (Wen).
Follenhiemed n. Faltenhemd, Frack-
hemd. Fallenhiemed (Bri, Nie, Bes, Esl,
Fel,Fin, Att, Eis, Sei).
foppen swv. 1. aufziehen, uzen, zum besten
haben, 2. falsche Erwartungen wecken.
Popper m. Fopper, ein Mensch, der gern
andere zum besten hält. Fopper (Wen).
•'ören m. Farn (Oev).
"^Oß m. PL Fasse 1. Fuchs, 2. rothaariger
'Mensch, Rotschopf. Foeß (Wen). De Foß
°'W am schiärpesten tut seynem Luake in
deinem Bau ist der Fuchs am gefährlichsten,
"öi schlöpet ärren Foß er hat einen tiefen,
gesunden Schlaf. Hai is drüöwer hiär ärre de
^o/? üöwer de Hennen er geht ran wie der
''uchs im Hühnerstall. Dat hiät de Foß miä-
^^n un diän Stet taugafft der Weg ist länger als
zunächst angegeben.
fossig Adj. 1. fuchsig, rothaarig, rot,
2. verschossen, vergilbt. Foessig (Wen).
Poßkopp m. rothaariger Mensch. Foeß-
kopp (Wen).
'^ Adv. sofort, sogleich. Auch: fötens
(Sun), förts (Bri), fort (Dro), förtens (Dro,
^Ip), föetens (Kir, Wen). Hai gerait förtens
"* Brast er geriet sofort in Erregung (Olp).
fraicheln swv. 1. a) räkeln, b) leichtsinnig
herumtumen, 2. verliebt tun, sich umarmen
(Bai). Frauegeln (Nie), fraikeln (Fei), froi-
cheln (Sma). Lötet dät Fraicheln (subst.)
seyn, süß fall ey näo laßt das Geturne unter-
bleiben, sonst fallt ihr noch.
Fraide f. Freude. ,Veraltet' (Sun), Fruide
(Mül), Fröede (Nie), Froide (Fei, Mes,
Dro), Fröide (Wen). S. Fröggede.
Fraiel m. a) Windenspanner (beim Festzur-
ren des Bindebaums auf der Heufuhre),
Stock, der das Seil bei der Wagenladung
festzieht, b) Spannast bei der Holzfuhre
(Oev). Frail (Bai, Oev, Bri). S. Winnespön.
fraielen swv. spannen, winden, zurren,
drehen. Frailen (Bai, Att), frauegelen
{Kie),froigeln (Kir). S.frieten.
fraisen stv. Part. Prät. fruasen, fruaren
1. a) frieren, frösteln, b) frieren (Frostwet-
ter), 2. gefrieren, frieren, zu Eis werden.
Fraisen (Elp, Eis, Y^w), fraueren (Nie),/n-
sen (Wen); Part. Prät. frueren (Bai), gefrua-
ren (Olp); zur Konjug. in Sun: (Präs.) iek
fraise ich friere, haifruiset er friert; de Deyke
fraiset tau die Teiche frieren zu; (Prät.) iekl
hai fruar ich/er fror, sai fruaren sie froren;
(Part. Prät.) hai hiät fruasen er hat gefroren,
aber: imme lesten Winter hiärret harre frua-
ren im letzten Winter hat es stark gefroren.
S. Fuast.
Fraisepitter m. jmd., der leicht friert.
Froisepitter (Elp), Froisepaiter (Eis).
fräit Adj. 1. frech, barsch, 2. kalt, frisch,
3. scharf. Froit (Mül), frait (Elp, Fei), frät
(Nie), freyt (Olp). Holl diek fräit halt' dich
frisch; laß dir's gutgehen (Abschiedsfor-
mel). Et Wiär is fräit das Wetter ist beißend
kalt. Mürräi ist fräit Meerrettich ist scharf.
Höh dik freyt halt dich munter (Abschieds-
gruß) (Olp).
fränsken swv. wiehern (Pferdelaut). Im N
selten, im S unbekannt.
Franzäosenkriut n. Franzosenkraut, Knopf-
kraut (Galinsoga parviflora). Franzausen-
kröit (Bri), Franzeyesenkriet (Nie), Fran-
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