Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes
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Schliepemiäker<br />
Schliepemiäker m. 1. Schleppmacher,<br />
2. (übertr.) Gelegenheitsarbeiter, einer,<br />
der nur gelegentliche Arbeiten über-<br />
nimmt, 3. (übertr.) Nichtsnutz.<br />
Schliepeschinken m. unordentlicher<br />
Mensch, einer, der alles verlegt.<br />
Schlink n. Stangengatter in der Weidenum-<br />
zäunung (Mül, Bri, Nie). Dat Schlink mutt<br />
ml twai öder drai Rickern tauemäket wären<br />
das Stangengatter muß mit zwei oder drei<br />
Querhölzern geschlossen werden (Bri). S.<br />
Reck, Schacht.<br />
Schlipp m. Rockzipfel. Dat Bläge hänget<br />
mey Unter amme Schlipp das Kind hängt mir<br />
ständig am Rockzipfel.<br />
Schlippe f. 1. Rockschoß, 2. schmaler<br />
Durchgang (Att), s. dazu Äkeldrucht.<br />
Schlipperten f. (PL) 1. Wiesenschaum-<br />
kraut (Cardamine pratensis), 2. Blätter<br />
<strong>des</strong> Knöterichs (Polygonum bistorta).<br />
Schlippen (Sei).<br />
schliuken stv. Part. Prät. schluaken schluk-<br />
ken. Schlöiken (Bri), schlöuken (EIp),<br />
schlicken (Nie), schlöuken (Fei, Sma),<br />
schlaken (Att, Dro, Olp); Part. Prät.<br />
eschloaken (Nie).<br />
schliuten stv. Part. Prät. schluaten schhe-<br />
ßen. Schlotten (Bri), schlöuten (Elp), schlle-<br />
ten (Nie), schlöuten (Fei, Sma), schlüten<br />
(Att, Dro, Olp), sehnten (Wen); Part. Prät.<br />
eschloaten (Nie), geschluaten (Dro, Olp),<br />
jeschlöeten (Wen).<br />
Schliwwerten f. (Pl.) Wiesenschaumkraut<br />
(Cardamine pratensis). S. Schlipperten.<br />
schlockem swv. 1. a) lässig gehen, b) in zu<br />
großen Schuhen gehen, 2. lose hängen, Fal-<br />
ten bilden (von zu großer Kleidung am Lei-<br />
be). Schlüökern (Dro), schlackern (Kir,<br />
Sei).<br />
schlockerig Adj. 1. liederlich, 2. schlecht<br />
sitzend (von Kleidung), 3. nachlässig.<br />
Schlockereg (Nie, Eis), schluakerig (Kir),<br />
schlackerig (Sei).<br />
schloddem swv. schlottern (vor Kälte).<br />
IHBB<br />
222 Schluaker<br />
Schleifern swv. schlittern, schlindern (Sei).<br />
Schloiferbän f. Eisbahn zum Schiindern<br />
(Sei).<br />
schlön stv. 1. schlagen, 2. arten, schlagen<br />
nach (bes. durch Vererbung). Schlöen (Bri,<br />
Dro); Part. Prät. schlän (Kir, Sei), jeschlän<br />
(Wen). Dai is op seynen Vär schlön der ist<br />
nach seinem Vater geraten.<br />
Schlöp m. Schlaf.<br />
schlöpen stv. schlafen. Part. Prät. eschlö-<br />
pen (Bri), Jeschlöpen (Wen). Hai schlaip<br />
bit in den lechten Dag er schlief bis in den<br />
hellen Tag hinein (Olp).<br />
Schlöper m. Schläfer. Schläper (Kir, Sei).<br />
Schlöpluise f. (Pl.) Kopfjucken_ als Zei-<br />
chen von Müdigkeit. Schlöplüse (Att,<br />
Olp), Schlöploise (Wen).<br />
Schlöpmüske f. 1. Schlafmütze, Nach-<br />
tmütze, 2. (Scheltwort) Transuse, schlaf-<br />
mütziger Mensch. Schlöpmiske (Kir).<br />
Schlou^eyle f. Ente (Att).<br />
© Copyright SauerYänöer Heimatbund<br />
Schluaker m. Kuhhom, gefüllt mit Wasser<br />
als Scheide für den Wetzstein. Schlucker<br />
(Nie, Bes), Schluaker (Dro), Schliaker<br />
(Olp).<br />
Schluaker Scheide aus Kuhhorn für den<br />
Sensenwetzstein; mit einem Klipp am Gür-<br />
tel befestigt.