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Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

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Sunnöwend 251 täiknen<br />

nenvöel (Wen); PL Sunnenvuiele (Eis).<br />

Brauchtum: Am 22. Februar (Petri Stuhl-<br />

feier) zogen die Knaben mit hölzernen<br />

Hämmern an den Häusern entlang, sie<br />

klopften an die Mauern und sangen: Riut,<br />

riuti Sunnenviuel! Sünte Päiter is all dö.<br />

Sünte Tigges folget nö, is füör allen Düö-<br />

ren dö. Klälne Mius, gräote Mius, alles<br />

Untuig iutem Hius. lut Kisten un Kasten,<br />

iut allen Morasten, iut Kellern un Muiern,<br />

iut Schoppen un Schülern. In der Stäinkiu-<br />

len do saste inne verfiulen! Bit gint Jör um<br />

düese Teyt, dö kummet vey un raupet dey.<br />

Heraus, heraus! Schmetterling! Sankt<br />

Petrus ist schon da. Sankt Matthias (24.<br />

Februar) folgt nach, ist vor allen Türen.<br />

Kleine Maus und große Maus, alles Unge-<br />

ziefer soll aus dem Haus heraus. Aus Ki-<br />

sten und Kästen, aus allen Ecken, aus<br />

Kellern und Mauern, aus Schuppen und<br />

Scheunen. In der Steinkuhle sollst du ver-<br />

faulen! Bis nächstes Jahr um dieselbe<br />

Zeit, dann kommen wir und rufen dich.<br />

Sunnöwend m. Samstag, Sonnabend<br />

(Att, Dro, Eis, Kir, Olp, Sei), Sunnöbend<br />

(Fei, Wen). Im N Söterdag.<br />

Sünne f. Sünde. Sünge (Bri, Nie), Sünde<br />

(Att, Dro, Kir, Olp, Sei, Wen).<br />

sünte Adj. sankt, heilig. Auch: sünt; sünte<br />

(Fei, Att), sankte (Sei). Meist als Bestand-<br />

teil von Heiligennamen, auch Heiligenfe-<br />

sten vorangestellt. S. z. B. den Brauchtums-<br />

vers unter Sunnenviuel zu Petri Stuhlfeier:<br />

Sünte Päiter, Sünte Tigges, dann groß ge-<br />

schrieben.<br />

Suppen svw. ein Fahrzeug zurücksetzen,<br />

langsam rückwärts fahren. Hai suppere de<br />

Kär in de Miste er fuhr die Karre langsam<br />

rückwärts auf den Mist.<br />

Surk m. Pl. Sürke a) Wildapfel, Holzapfel,<br />

b) saurer, unreifer Apfel. Süerk (Wen);<br />

Pl. Sirke (Kir), Sireke (Sei).<br />

süß Adv. 1. sonst, andernfalls, 2. früher, in<br />

alter Zeit (Bes). Siß (Kir, Sei), soeß (Wen).<br />

Süster f. Schwester. Sister (Kir, Sei),<br />

Schwäschter (Wen).<br />

Tacke f. Zacke.<br />

Tacken m. Zacken. Dai hiät äinen imme<br />

Tacken der ist betrunken. Dai hiät en<br />

Tacken wiäg der ist nicht gescheit.<br />

Täckel m. Dackel, Dachshund. Dackel<br />

(Nie, Att).<br />

tackeln swv. 1. mit kurzen Schritten<br />

schnell gehen, 2. zanken (Fei). Dackeln<br />

(Nie).<br />

taggen swv. 1. zanken, 2. zerren. De Blägen<br />

tagget siek en ganzen Dag die Kinder streiten<br />

sich den ganzen Tag.<br />

Taggerey f. Zankerei, Gezänk.<br />

taggesk Adj. zänkisch, streitsüchtig.<br />

Täi m. Tee. Toi (Mül), Tä (Nie), Tai (Fei,<br />

Fin, Els), Tey (Olp), Te (Wen).<br />

taien stv. ziehen (Bri), tain (Fei, Att), toin<br />

(Kir, Sei); Part. Prät. etöen (Bri), etoagen<br />

(Nie), toagen (Fei), tuan (Att, Kir), getuan<br />

(Olp), tuän (Se\)Jetören (Wen). S. trecken.<br />

Taigel m. 1. Ziegel, Mauerziegel, 2. Dach-<br />

ziegel. Tlgel (Bri, Dro, Kir), Zigel (Nie),<br />

Ziel (Eis), Ziegel (Olp), ZTjel (Wen).<br />

Taigelerey f. Ziegelei. Tigelerigge (Bri),<br />

Taigelerigge (Bes), TaigelerT(Att), Tigele-<br />

ri (Kir), Zijeley QNen).<br />

taigeln swv. ein Dach eindecken. Tigeln<br />

(Kir).<br />

Täiken n. Zeichen. Toiken (Mül), Täken<br />

(Nie), Taiken (Fei, Fin, Els), Täichen (Att,<br />

Dro), Teychen (Wen).<br />

täikent Adj. gezeichnet, kenntlich ge-<br />

macht, mit einem Zeichen versehen.<br />

täiknen swv. Part. Prät. täiknet 1. zeich-<br />

nen, ein Bild aus Strichen herstellen,<br />

2. mit Zeichen versehen, kennzeichnen,<br />

3. unterzeichnen, unterschreiben.<br />

Täknen (Nie), täiknen (Fin), täichnen<br />

(Att, Dro), teychnen (Wen); Part. Prät.<br />

etäknet (Nie), taiknet (Fei), täichnet<br />

(Att), getäichnet (Dro), getaiknet (Eis),<br />

jeteychnet (Wen). i<br />

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