Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

Büörste 61 daiselwe
Büörste f. Bürste. Böeste_{Nie), Böüste
(Dro. Olp), Bieste (Nie), Böerschte (Wen).
Busk m. Busch, Strauch. Auch: Büß (Sun,
Att. Kir), Bmchk (Nie), Busch (Olp),
Böasch (Wen); Pl. Busse (Dro), Büske
(Eis). Biske (Kir). Siek in de Büske schlön
sich davonmachen, sich heimlich davonsteh-
len. Dai hiät wat imme Buske der hat ein
verstecktes, geheimes Vorhaben.
Bußbäom m. Buchsbaum. Bussebeyem
(Nie), Bußboum (Att), Buxboum (Dro,
Olp, Wen). Bußbäom (ümme)leggen
Beete mit Buchsbaumstecklingen einfas-
sen.
Busse f. 1. Büchse, Gewehr, 2. Blechbüch-
se, Dose. Büße (Nie), Bosse (Att, Dro, Olp),
Bässe (Kir, Sei), Böesse (Wen).
butt Adj. grob, derb, ungestüm. Buet
(Wen). Hai kuiert geren butt er spricht gern
derb. En butten Käl ein grober Kerl (Oev).
Buttek m. 1. halbwüchsiger Bulle, 2. halb-
starker, halbwüchsiger Mensch. Auch:
Buttak.
Butten m. Bauch (geringschätzig, abwer-
tend).
Büxe f. Hose, Beinkleid. Butze (Att, Dro,
Eis. Kir, Olp, Sei), Botze (Wen).
Büxenklapp m. hinterer Hosenlatz. But-
zenklappei. (Olp).
D
'•ä Interj. da! Nimm's! So ist es! Schau hin!
^o (Bri, Eis, Kir). Da, do Mästet! Da, jetzt
hast du's! Da, Katte, jiast diu 'n Fis nimm,
Kratze, hier hast du einen Fisch (Sei).
Backe f. Mädchen, das viel umherläuft, ei-
'^e. die es im Haus nicht aushält. Dackele
(Gie), Dackelke (Mes). Dat Miäken is liuter
op Dacke das Mädchen ist dauernd unter-
wegs. Eyet is op Dacke sie ist nicht zu Hause
C^'ie). S. Duarpdacke.
Dackefuet f. eine, die es nicht zu Hause
aushäh, die ständig auf Achse ist, viel
herumläuft. Dackefaiet (Nie), Dackefutt
(Bes).
däftig Adj. a) kräftig, stabil, b) solide, an-
ständig. Deäftig (Wen). Ne duftige Mölteyt
eine kräftige Mahlzeit. En däftiget Miäken
ein solides Mädchen.
Dag m. Pl. Däge Tag. Däg (Nie, Eis); Pl.
Däe (Dro, Olp), Däre (Wen). Niu is et
owwer Dag! Nun ist es aber genug! Es
reicht! Bit düese Däge bis bald. Gurren Däg
guten Tag (Eis). Dagfüör Dag täglich. Alle
Däge alltäglich, allezeit, immer.
Dägedaif m. Faulenzer, einer, der dem
Herrgott einen Tag stiehlt.
Dägesteyt f. a) Tageszeit, b) der Tageszeit
entsprechender Gruß. Dägestuit (Mes),
Dägestlt (Kir, Sei). Dägesteyt seggen grü-
ßen, den der Tageszeit entsprechenden
Gruß entbieten. Sieg mle wenegestens Dä-
gestlt nun sag mir wenigstens guten Tag
(Sei).
Dägewiärk n. Tagewerk, was an emem
Tag fertig wird. Dagwiärk (Att, Dro),
Dägewiarik (Olp), Därewerk (Wen).
Dagloiner m. Tagelöhner, einer, der sich
für einzelne Tage verdingt. Dägelöener
(Nie), Dägelöüner (Fei), Dägelöüner
(Att, Dro, Olp), Dägeloiner (Eis, Kir),
Därelöener (Wen).
dagloinern swv. als Tagelöhner arbeiten.
Dägelöenern (Nie), dägelöünern (Fei),
dägelöünern (Att, Dro, Olp), dägeloinern
(Eis, Kir).
dai 1. best. Art. m. der, f. dal die, n. dät das,
2. Dem.-Pron. jener, jene, jenes. Auch: de,
de, datlet (Sun); n. diät (Bri), m., f. dai (Elp,
Eis, Kir, Sei), daue, daue, dat (Nie), m., f.
dey (Olp), da, dl, dat (Wen).
daiselftige Dem.-Pron. m. derselbe, der-
selbige, f. daiselftige dieselbe, n. dätselftl-
ge dasselbe. M., f. dalselblge (Bri), dol-
selftege (Sma), deyseleftlge (Olp); n. dat-
selbige (Bri), datselftlge (Att), datseleftlge
(Olp).
daiselwe Dem.-Pron. m. derselbe, f. dai-
selwe dieselbe, n. datselwe dasselbe (Bai);
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