02.12.2012 Aufrufe

Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

msa<br />

Mohr, Alfons: Die intellektuelle Einschätzung <strong>des</strong> Menschen in der Mundart <strong>des</strong> Amtes<br />

Drolshagen im Sauerland (Ein mundartliches sprachliches Feld), Münster 1939. (Schriften d.<br />

Volkskundlichen Kommission, H. 3).<br />

Schmelzer, Johannes: Unterschiede zwischen dem süderländischen und siegerländischen Wort-<br />

schatze, (Diss. Münster) Borna Leipzig 1906.<br />

Schulte, Werner: Gliederung der Mundarten im südöstlichen Sauerland, Marburg 1941.<br />

(DDG, 38).<br />

Schürholz, Carl: Besonderheiten <strong>des</strong> Raumes Olpe/Drolshagen.<br />

In: Heimatstimmen aus dem Kreise Olpe 90-102 (1973-1976).<br />

Seit 1927 sammelt die Arbeitsstelle <strong>des</strong> „WestfäUschen <strong>Wörterbuch</strong>s" in Münster systematisch<br />

den Wortschatz dieses Areals, allerdings vor allem unter dem Aspekt <strong>des</strong> gesamten westfäUsch-<br />

lippischen Raumes. Dennoch sind die Belegquellen, die aus 23 eigenen Fragebogen, zahlreichen<br />

lautschriftlichen Aufzeichnungen aus Orten aller Lan<strong>des</strong>teile, Wortschatzsammlungen vieler<br />

freier Mitarbeiter, Exzerpten aus der Mundartliteratur und aus dem Material vieler anderer<br />

wissenschaftlicher Unternehmungen bestehen, so reichhaltig, daß für das kurkölnische Sauer-<br />

land sprachgeographische Fragestellungen in einer befriedigenden Belegdichte dargestellt wer-<br />

den können.^<br />

Den Benutzem <strong>des</strong> hier voriiegenden <strong>Wörterbuch</strong>s treten phonetische, morphologische und<br />

lexikalische Varianten in fast jedem Artikel entgegen: Sie sind in den Belegen dokumentiert,<br />

finden sich aber vor allem in den Beispielsätzen der verschiedenen Belegorte.<br />

An dieser Stelle soll nun keineswegs eine Dialektgrammatik <strong>des</strong> <strong>kurkölnischen</strong> Sauerian<strong>des</strong><br />

gegeben werden; Ziel dieser knappen und stark vereinfachenden Darstellung ist vielmehr,<br />

anhand einiger charakteristischer Beispiele einen Blick auf die differenzierte saueriändische<br />

Dialektlandschaft zu werfen.<br />

Die markanteste Lautgrenze, die die niederdeutschen von den mitteldeutschen Mundarten<br />

scheidet, veriäuft entlang der Südgrenzen <strong>des</strong> Kreises Olpe und <strong>des</strong> Hochsaueriandkreises: die<br />

Grenze der sogenannten zweiten oder hochdeutschen Lautverschiebung. Die stimmlosen Ver-<br />

schlußlaute p, «und k werden südlich dieser Linie zupf/ff, ts/ss und ch: saueriändisches läopen und<br />

Appel wird zu siegerländischem lauffe und hd. Apfel, Teyt und eaten werden zu siegeriändischem<br />

Zitt [tsitt] und ässe, mäken und ick werden zu mache und ich. Aufgrund dieses Kriteriums zählen<br />

die Mundarten <strong>des</strong> „Wendschen", die ansonsten viele Erscheinungen mit den südlichen und<br />

westlichen Nachbarmundarten gemeinsam haben, zum Niederdeutschen, ausgenommen der Ort<br />

Römershagen; im Süden <strong>des</strong> Altkreises Buren sind die Mundarten von Liesen, Hallenberg und<br />

Braunshausen den hessisch-mitteldeutschen Mundarten zuzurechnen. Auf den Karten dieses<br />

Beitrages ist die Grenze der zweiten Lautverschiebung jeweils mit der Beschriftung mäkenl<br />

machen eingetragen.<br />

Beginnen wir die Darstellung der inneren Differenzierung der Mundarten <strong>des</strong> <strong>kurkölnischen</strong><br />

Sauerian<strong>des</strong> bei den ehemaligen westgermanischen Langvokalen l, ü und ü; sie zeigen im Kreis<br />

Olpe Monophthonge (einfache Selbstlaute), ansonsten Diphthonge (Zwielaute) verschiedener<br />

Qualität. Die Verteilung von mittelniederdeutschem (mnd.) ü ist auf Karte 1 am Wort „Haus" zu<br />

ersehen. Entsprechende Lautreihen sind zu bilden für Wörter wie: „Maus, Raupe, Braut, Taube,<br />

Daumen, Schnauze, Zaun, Maul, Sau, saufen, draußen" usw., die Umlautformen finden wir im<br />

Plural der oben genannten Substantive (z. B. Müs/Müse - MiusIMuise - MouslMöuse 'Mäuse'),<br />

doch auch in häi kmipet 'er kriecht', Buil 'Beutel', huilen 'heulen' und vielen anderen. - Analog<br />

2 In den Jahren 1975/76 und während der Entstehungszeit dieses <strong>Wörterbuch</strong>s beantworteten<br />

Mundartsprecher aus über 100 Orten <strong>des</strong> <strong>kurkölnischen</strong> Saueriands die Fragebogen 22 und 23<br />

der Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens. Auf der Grundlage dieser<br />

Angaben sind im wesenthchen die folgenden Karten erstellt worden.<br />

© Copyright Sauerländer Heimatbund

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!