02.12.2012 Aufrufe

Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Karte 7: a) Velarisiening -nn- zu -ng-<br />

b) Pluralendung der Verben am Beispiel „schlafen"<br />

17<br />

X (die)angern<br />

gedehnt zu -ü- (Vüel, Vül), und in einem zentralen Gebiet wird das so entstandene ü wie ein altes<br />

langes a (vgl. Hüs) behandelt und zu iu (Viuel) diphthongiert (vgl. Karte 6).<br />

^n einem südniederdeutsch-nordmitteldeutschen Streifen zwischen dem Rheinland bis hin zum<br />

Ustmitteldeutschen wird in einer Reihe von Wörtern die Verbindung -nn- (aus n + d/t) zu ng/nk<br />

velarisiert, d. h. weiter hinten im Rachenraum ausgesprochen: aus finnen 'finden' wird fingen,<br />

aus hinnen 'hinten' wird hingen, aus Hanne 'Hände' wird Hänge, aus unnen 'unten' wird ungen<br />

usw. Diese Erscheinung durchquert den Raum <strong>des</strong> <strong>kurkölnischen</strong> Sauerlan<strong>des</strong> in west-östlicher<br />

Achtung, wie es an den Beispielen „finden" und „unten" ersichtlich wird, die Karte 7 zeigt. Am<br />

ausgeprägtesten scheint die Entwicklung von nn > ng nach i zu sein, weniger nach u, a, e; die<br />

'-autform ungen 'unten' hat eine deutlich geringere Verbreitung, und anger 'ander' ist z. B. nur<br />

aus wenigen Orten im Südosten nahe der niederdeutsch-mitteldeutschen Sprachgrenze belegt.<br />

Im niederdeutschen Raum ist der d-Anlaut bei Fragepronomina vor allem ein Kennzeichen <strong>des</strong><br />

nordlichen Sauerländischen. So findet man beispielsweise in diesem <strong>Wörterbuch</strong> (unter Zugrun-<br />

delegung der Mundart von Arnsberg/Sundern) die Stichwörter bai 'wer', biu 'wie', bat 'was', bö<br />

Wo , borümme 'warum'. Die Umfragen der Gegenwart stimmen, was die in Karte 8 dargestellte<br />

geographische Verbreitung dieser Erscheinung betrifft, weitgehend mit dem in den Fragebogen<br />

<strong>des</strong> „Deutschen Sprachatlas" aufgrund der Umfrage von 1880 festgestellten Befund überein.<br />

Dabei zeigt sich, daß nicht bei allen genannten Fragepronomina die gleiche Verbreitung <strong>des</strong><br />

anlautenden b- anzutreffen ist: „was", „wer" und „wem" haben eine deutUch geringere als etwa<br />

© Copyright Sauertänder Heimatbund

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!