Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes
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Häoert 123 Häsenbueter<br />
Hannes blinde Fliege, Stechfliege, Pferdeb-<br />
remse (s. blind, Blinne). Vgl. Gannesbiäre<br />
nebst Kpta.<br />
Häoert f. Gestell im Hühnerstall, auf dem<br />
die Hühner übernachten. Heyert (Nie),<br />
Hauen (Esl, Fei), Houert (Att, Dro, Olp),<br />
Höert (Wen). S. Fiekel, Haunerfiekel,<br />
Weyme.<br />
häoge Adj. 1. hoch, 2. vornehm, hochge-<br />
stellt. Haug (Bri), heyege (Nie), hauge (Esl,<br />
Fei), houge (Att, Dro, Olp), hoch (Wen);<br />
Komp. höchter, högger; ködder (Nie), höü-<br />
jer (Dro), hägger (Kir, Olp, Sei), höjer<br />
(Wen). En häogen Hern ein vornehmer<br />
Herr.<br />
Häochamt n. Hochamt, feierliche<br />
Hochmesse (kath. Liturgie). Hauchamt<br />
(Bri), Heyechamt (Nie). S. Häomisse.<br />
häoferrig Adj. hoffärtig, hochmütig,<br />
stolz, überhebüch. Hauchferrig (Bri),<br />
heyeferrig (Nie), hauferrig (Esl), häuf er-<br />
reg (Fei), höfäierig (Att), hoffäierig<br />
(Dro), häofäierig (Kir, Sei), houfeyerig<br />
(Olp).<br />
häogehoUen stv. hochschätzen, verehren,<br />
in Ehren halten. Haugehallen (Bri, Esl,<br />
Fei), heyegehollen (Nie), häogehallen<br />
(Bes, Kir), hougehallen (Att), hougehol-<br />
len (Dro), hougehälen (Olp), häogehallen<br />
(Sei).<br />
Häomisse f. Hochamt, feierliche<br />
Hochmesse (kath. Liturgie). Haumisse<br />
(Esl, Fei), Houmisse (Att, Dro, Olp),<br />
Höemesse (Wen).<br />
Häopen m. PL Hoipe 1. Haufen, 2. Exkre-<br />
mente. Haupen (Bri, Esl, Fei), Heyepen<br />
(Nie), Houp (Dro), Houpen (Olp), Höepen<br />
(Wen); PL Höüpe (Att, Olp); Dim. Höepe-<br />
ken (Nie), Höüpchen (Att), Höüptin (Dro),<br />
HöüpzTen (Olp), Höepchen (Wen). /)(em<br />
^eivw (efc en Häöpen drieten dem habe ich<br />
den Gefallen nicht getan. De Duiwel schilt<br />
alles op äinen gräoten Häopen Reichtum<br />
kommt zu Reichtum.<br />
Häoriekel f. Hauhechel (Ononis spinosa).<br />
Hauehikel (Nie). Im N verstreut, im S unbe-<br />
kannt.<br />
Happen m. 1. Bissen, 2. Stück, Teil, Anteil.<br />
Dat Miäken hett en gueren Happen metkrien<br />
das Mädchen hat eine gute Mitgift bekom-<br />
men.<br />
happig Adj. gierig, 2. schlimm, kitzhg,<br />
unüberschaubar, von einer Sache oder<br />
Angelegenheit gesagt, an der man sich<br />
übernehmen könnte, die ,eine Nummer<br />
zu groß' ist. Sey doch nit säo happig! Sei<br />
doch nicht so gierig! Dat is mey te happig<br />
das ist mir zu viel, zu groß.<br />
här Interj. links! (Zuruf beim Pferdelen-<br />
ken). Hör (Wen). Hai wußte nit här un nit<br />
hott er wußte weder ein noch aus. S. hott.<br />
Härhämer m. Dengelhammer, Spezialham-<br />
mer zum Sensenklopfen (Nie), Höerhämer<br />
(Wen).<br />
harre Adj. 1. hart, fest, 2. stark, heftig,<br />
3. laut, 4. schlimm (Mes), 5. Adv. schwer,<br />
sehr. Auch: hatt; hart (Nie, Dro, Olp), hört<br />
(Wen); Komp. hädder; harder (Bri), härter<br />
(Nie), Marter (Dro), hiäter, hätter (Kir). Et<br />
wegget vandäge en harren Wind heute weht<br />
ein schlimmer Wind (Mes). Dät Dier is harre<br />
krank das Tier ist schwerkrank (Elp). De<br />
Blägen sin sau harre die Kinder sind so laut<br />
(Elp).<br />
Harst m. Potthast, Stück Wurst oder<br />
Fleisch. Im N selten, im S unbekannt.<br />
Hartkopp m. Flockenblume (Centaurea ia-<br />
cea). Im S selten.<br />
Hartkoppbeyter m. Hungerleider, armer<br />
Schlucker. Im S selten. Ey armen Hart-<br />
koppbeyters! Ihr armen Schlucker! So sagt<br />
ein Bauer von der Haar über die Sauerlän-<br />
der (regionale Ortsneckerei).<br />
Hase m. Hase<br />
Häsenbräot n. 1. Wiesensimse, Binse<br />
(Juncus), 2. von der Feld- und Waldarbeit<br />
wieder mitgebrachtes Butterbrot (Nie).<br />
Häsenbraut (Bri), Häsenbreyet (Nie), Hä-<br />
senbrout (Dro, Olp).<br />
Häsenbueter n. von der Feld- und Wal-<br />
darbeit oder von einer Reise wieder heim-<br />
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