Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes
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BIB<br />
vüörlaif 104 gälen<br />
vüörlaif Adv. vorlieb. Vörlauef (Nie), viär-<br />
laifiEü, Fin), värlaif (Fei), v'daif{Att),<br />
viärloif {Eis, Sei).<br />
Vüörlegger m. großer Suppenlöffel.<br />
vüörwes Adv. vorwärts, nach vorn. Vüör-<br />
wärts (Bri), viärwes (Esl), värwes (Fei,<br />
viäres (Fin), viärwärts (Eis), vöerwärts<br />
(Wen).<br />
fiiörmlek Adj. förmlich, in aller Form, ge-<br />
nau. Füörmlich (Bai), förmlek (Nie, Eis,<br />
Kir, Sei), föernilich (Wen).<br />
Furnäier n. Furnier, Blattholz. Furnir (Nie,<br />
Sei, Wen).<br />
Furren m. a) Kindertuch, b) dreckige Kin-<br />
derwäsche.<br />
Fusk m. Pfusch, ungenaue, unordentliche<br />
Arbeit. Fuschk (Nie), Fusch (Dro, Olp,<br />
Wen).<br />
fusken swv. pfuschen, unordentlich, un-<br />
genau arbeiten. Fuschken (Nie), fuschen<br />
(Dro, Olp, Wen).<br />
Fuskerey f. Pfuscherei, Pfuscharbeit.<br />
Fuskerigge (Bri, Bes, Dro), Fuschkerigge<br />
(Nie),Fusken(Att, Eis, Kir),Fuscherigge<br />
(Olp), Fuscherey (Wen).<br />
futt Adv. fort, weg. Fiiet (Nie, Dro, Olp),<br />
fort (Wen). In äinemfutt immerzu, fortwäh-<br />
rend. Futt dornet! Weg damit!<br />
gackstern swv. 1. kichern, 2. viel herumlau-<br />
fen. Auch: gickstern; kickstern (Fin, Att),<br />
guckstern (Dro), kiekstern (Kir).<br />
Gaffel f. 1. Gabel (Eßbesteck), 2. Heugabel,<br />
Mistgabel (Werkzeug bei der Ernte, im<br />
Stall). Auch: Göfel; Göbel (Bri, Nie); Dim.<br />
Gäjfelken; Giäbelken (Nie), Göfelken (Esl,<br />
Fei), Gäffeltln (Dro), Giafeichen (Olp),<br />
Geäfeichen (Wen).<br />
Gaffeldeyßel f. Gabeldeichsel (zum Ein-<br />
schirren der Einspänner). Göbeldeyßel<br />
(Bri), Göbeldüzel (Nie), Göfeldeyßel<br />
W^..<br />
(Fei), Göfelduichsel (Mes), Gajfeldißel<br />
(Att), Gaffeldichsel (Olp, Sei).<br />
Gaffeltange 1. Ohrenkneifer (Käferart),<br />
2. störrische Frau, Klatschbase. Im S sel-<br />
ten.<br />
gaU Adj. fett, üppig, strotzend. Goil (Sma,<br />
Esl, Kir, Sei), gaile (Dro), geyl (Wen). De<br />
Planten stot gail die Pflanzen gedeihen üp-<br />
pig. Gallen Speck fetter Speck.<br />
gailen swv. pfeifend atmen, schwer Luft<br />
bekommen. Auch: gälen (Sun, Esl), gilen<br />
(Fin, Dro, Sei, Wen). Dol Junge giälet aw-<br />
wer der Junge ist sehr schweratmig (Eis).<br />
Gaisemielke f. Wolfsmilch (Euphorbia pep-<br />
lus). Golsemilek (Esl), Gaismielike (Olp).<br />
Gäist m. 1. Geist, Verstand, 2. Gespenst,<br />
Spuk. Goist (Mül, Kir, Sei), Gast (Nie),<br />
Gaist (Fei, Fin), Gey seht (Wen).<br />
gäistiek Adj. geistlich. Gäistlich (Bai),<br />
gaistlik (Bri), gästlek (Nie), gaistlek (Fei,<br />
Fin), geyschtlich (Wen). Gäistliker<br />
(subst.) m. 1. Pastor, Pfarrer, 2. Kaplan,<br />
Geistlicher. De Gäistlige (Bai), Gaistlike<br />
(Bri), Gästleke (Nie), Gaistleke (Fei, Fin),<br />
Geyschtüche (Wen) dass.<br />
Gaite f. Ziege. Gaize (Mül). Selten belegt.<br />
S. Hitte, Geßeln.<br />
garten stv. Part. Prät. guaten gießen. Gölten<br />
(Elp, Eis, Kir, Sei), gaueten (Nie), giten<br />
(Wen); Part. Prät. egoaten (Nie), geguaten<br />
(Olp). Dat gütt es regnet in Strömen.<br />
Gaitekänneken n. 1. Gießkännchen,<br />
2. knotige Braunwurz (Scrophularia<br />
nodosa). Gauetekänneken (Nie), Goite-<br />
känneken (Eis, Kir), Gitekännchen<br />
(Wen).<br />
Gaitlink m. 1. Singdrossel, 2. gerissener,<br />
verschlagener Mensch. Goitlink (Sei).<br />
Galäier m. schelmischer, pfiffiger Mensch.<br />
Auch: Galoier (Sun, Ass, Fin), sonst unbe-<br />
kannt.<br />
gälen s. gailen.<br />
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