Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

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grüggeln 117 güste
grüggeln swv. a) grausen, gruseln, schau-
dern, b) ängstlich sein. Grubbein (Nie),
griggeln (Kir, Sei), groijeln (Wen). Dö
krisle dät Grüggeln (subst.) dort kriegt
man das Grausen (Elp).
9niißen swv. grüßen, begrüßen. Grölßen
(Elp), grüeßen (Nie), grüeßen (Att), grüßen
(Dro, Olp, Wen).
gniinineln swv. a) leise poltern, b) von ferne
donnern, leise donnern.
grummelig Adj. 1. gewittrig, leise don-
nernd, 2. dunkel, schwarz (Ass).
Grund m. PL Grünne 1. Grund, Boden,
Grundstück, 2. Ursprung, Ursprüngliches,
3. Grund, Ursache, Beweggrund, Motiv. PL
Grange (Bri, Olp, Wen), Grunne (Mes,
Att), Gründe (Dro). Dö is kain Grund inne
die Grundfarbe ist nicht mehr klar. Te
Grunne reyen zu Schanden reiten, zugrunde
richten; te Grunge rien dass. (Bri, Olp). Doi
kitt me koinen Grund me drin das kriegt man
gar nicht sauber (fertig), da muß man ja
ganz von vorne anfangen (Kir).
Sninsken swv. grunzen. Grunsen (Bai),
grunsken (Bri), grunzen (Nie, Dro, Olp,
Sei, Wen), grinsken (Kir).
Sniwweln s. grawweln.
Gruwwel m. raffgieriger, habgieriger
Mensch. Ruffel (Sei). S. Grawwel.
Gruwwelske f. raffgierige Frau (Oev).
Guate f. Gosse, Rinnstein. Goate (Nie),
Goite (Sei), Gosse (Wen).
Guatt m. Gott. Goatt (Nie), Gott (Wen),
^w Guares willen! Um Gottes willen! (Aus-
ruf bei Erschrecken); Guattswillen! dass.
(Bri). Guatt helpe! Möge Gott helfen!
(Gruß) - Guatt läone! Möge Gott es verloh-
nen! (Erwiderung, Dank für den Gruß).
Guaresgäwe f. Gottesgabe. Guaresgöbe
(Bri), Goadesgäwe (Nie), Guadesgäwe
(Dro), Guattesgäwe (Olp), Gottesgöebe
(Wen).
SUet Adj. gut. Gutt (Nie, Fei), göet (Wen);
Komp. biäter. Guet gön! Laß dir's gut ge-
hen! (Abschiedsgruß). Guere Wore glewen
jmd. gut zureden. Gueren Willen hewwen
gutwillig sein. Gueret daun Gutes tun, Al-
mosen geben.
Guet n. Gut, Hof, großer Bauernhof. Gut
(Nie), Göet (Wen); PL Guire (Kir).
guetdaun stv. guttun, gutmachen, eine
gute Wirkung haben. Göetdün (Wen);
Part. Prät. güetdöen.
Güetm. a) Guß, Wasserguß, b) Regenguß,
starker Regenschauer. Gut (Nie), Guet
(Eis). Dö kam affer en Guet raffer da kam
aber ein Wolkenbruch runter (Eis).
giillen Adj. golden, gülden. Gülden (Sei),
golden (Wen).
günnen swv. Part. Prät. gönnt a) gönnen,
b) Gunst erweisen. Gönnen (Bai, Nie, Esl,
Fei, Eis), güenen (Dro), gennen (Kir, Sei),
gunn (Wen).
günseln swv. weinerlich sein, unzufrieden
sein. Gümfeln (Dro), im S selten.
Giiöraer s. Görener.
Güöte f. Grütze. Grüete (Bri), Göate (Nie),
Geäte (Bes, Fei), Giäte (Att, Eis, Kir, Sei),
Göete (Wen). Güöte imme Koppe hewwen
klug sein, gut lernen können.
Güöteteller 1 m. Grützeteller, Untersatz
beim Wurstkochen zum Auffangen von
Resten oder des gesamten Wurstinhalts,
wenn mal eine platzte. Die aufgefangenen
Reste kamen in die Grütze (s. Kroise).
Güöteteller 2 m. Grützekornzähler, klein-
licher Mensch. Selten, im S unbekannt.
Uese Hiärguatt is kain Güöteteller Gott ist
nicht kleinUch.
güste 1. trocken, keine Milch mehr gebend
(von der Kuh), 2. unfruchtbar, nicht mehr
aufnehmend (von der Kuh). Güst (Bri, Nie,
Fei), gist(e) (Kir, Sei). Güste Kogge briuket
me nitte melken Kühe, die keine Milch mehr
geben, braucht man nicht zu melken. Doi
Kau is gist die Kuh steht trocken (Kir).
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