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Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

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msssmam<br />

SeyeZ 235 Siel 2<br />

Seye 2 f. Ziege. S. Hüte.<br />

seyge Adj. niedrig, seicht. Suige (Mül,<br />

Mes), soiger (Oev), siige (Nie), stge (Fin,<br />

Att, Dro, Els, Kir, Olp, Sei), seye (Wen).<br />

Dät hännet awwer sTge das hängt aber nied-<br />

rig (Kir).<br />

seyn 1 st v. Part. Prät. wiäsen, wiäst 1. sein,<br />

existieren, dasein, 2. sein (Hilfsverb). Suin<br />

(Mül, Mes), sin (Bri, Att, Eis, Kir, Olp,<br />

Sei), j-M« {K\Q),sain (Dro); Part. Prät. ewiäst<br />

(Bri, Nie), gewäst (D\6), jewöescht (Wen).<br />

seyn Z Possessivpron. sein, f. seyne, n. seynt.<br />

Suin, suine (Mül, Mes), flekt. sinne (Nie),<br />

sine, sinet (sint) (Att), sine (Dro, Eis, Olp,<br />

Sei), sin, sine, sin (Kir).<br />

Seypel f. Zwiebel. Suipel (Mül, Mes), Zey-<br />

pel (Bri, Elp, Fei, Sma), Züpel (Nie), ZTpel<br />

(Ein, Att, Dro, Eis, Kir, Olp, Sei, Wen).<br />

Wille Seypel Bärenlauch (AUium ursinum);<br />

Wille Zeypel (Bri), wille Zlpel (Ein, Kir),<br />

wilk Suipel (Mes) dass. Dai harre Unter ne<br />

Seypel unner der Schüöte die weinte leicht,<br />

hatte nahe am Wasser gebaut.<br />

Seypellauf m. 1. Schnittlauch (Esl),<br />

2. Bärenlauch (Nie), Züpelleyek (Nie).<br />

seypen stv. Part. Prät. siepen 1. triefen,<br />

sickern, 2. stark regnen. Süpen (Nie), sTpen<br />

(Fin, Att, Dro, Kir, Olp), suipen (Mes);<br />

Part. Prät. esiepen (Nie), siepet (Kir). Dine<br />

Huasen sTpet wler deine Strümpfe sind wie-<br />

der klatschnaß (Kir).<br />

Seypen m., n. a) sumpfiger Quellgrund,<br />

b) kleiner Bach, Rinnsal. Süpen (Nie),<br />

Sipen (Ein, Att, Dro, Eis, Kir, Olp, Sei),<br />

Suipen (Mül, Mes).<br />

seyt 1. Präp. seit, 2. Konj. seit (leitet Tem-<br />

poralsatz ein). Suit (Mül, Mes), «7 (Ein, Att,<br />

Dro, Eis, Kir, Olp, Sei), set (Wen).<br />

seytaf Adv. abseits, seitab. Suitaf (Mül,<br />

Mes), seytabe (Bri), «to/(Fin, Att, Dro,<br />

Kir, Olp).<br />

Seyte f. Saite. Suite (Mül), Sü (Nie), Saite<br />

(Att, Eis), Ä7 (Kir).<br />

Siägen m. Segen. Siänen (Eis), Sian (Olp),<br />

Seären (Wen). De Pastäoer giet diän Siägen<br />

der Pastor erteilt den Segen (Kir).<br />

Siäle f. Seele. Auch: Säile; Saile (Elp), Säle<br />

(Nie, Wen).<br />

Siälenmlsse f. a) Seelenamt, b) Totenmes-<br />

se. Auch: Säilenmisse; Sälenmisse (Wen).<br />

siälig Adj. 1. selig, 2. verstorben. Siäleg<br />

(Nie), sälleg (Esl, Sei), seylig (Att), säilig<br />

(Dro, Kir), sälig (Wen). Uese siälige Vär<br />

unser verstorbener Vater.<br />

Siäne s. Saiße.<br />

siänen swv. a) segnen, b) (refl.) sich bekreu-<br />

zigen. Siägnen (Bai), senen (Bri), siägenen<br />

(Nie), siänen (Olp), seän (Wen); Part. Prät.<br />

esent (Bri), gesiant (Olp), jeseänt (Wen).<br />

Diän hewwek slant dem habe ich's gegeben;<br />

auch: den habe ich verprügelt. Junne, diii<br />

maß diek näo siänen! Junge, vergiß dein<br />

Kreuzzeichen nicht! (Kir) Hai siante sieh er<br />

bekreuzigte sich (Olp). Gesiant Wafer Weih-<br />

wasser (Olp).<br />

Siätel m. Sessel.<br />

Siätelstaul m. Armsessel.<br />

Sibelonswuarst f. Cervelatwurst, wurde<br />

dem willkommenen Freier vorgesetzt.<br />

Auch: Siwelonswuarst. S. Friggewuarst.<br />

Siefn. Sieb. 5Ä (Wen).<br />

siek Reflexivpron. sich (3. Pers., Dat. u.<br />

Akk., Sg. u. PL). Auch: sik;sek (Wen). Siek<br />

fallen stürzen (Olp), siek biaen still beten<br />

(Olp), siek hüken niederknien (Olp).<br />

siel(er 1. Adj. sicher, 2. Adv. sicherlich,<br />

natürlich. Siker (Mes), seäker (Wen).<br />

Siel 1 m. Zettel. Zierel (Ass, Bri, Elp, Ein),<br />

Ziedel(Nie, Dro, Olp), Zierl (Bes,Fei,Eis),<br />

Ziel (Esl, Mes, Att, Kir, Sei), Zeddel<br />

(Wen). Gief ml möl en Ziel gib mir mal<br />

einen Zettel (Kir).<br />

Siel 2 n. Pferdegeschirr, Zaumzeug. PL Sie-<br />

len (Elp, Dro, Sei). Hai is innen Sielen stuar-<br />

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