Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

maam
schnoiem 227 Schräot
b) heikel, leckermäulig, wählerisch,
c) verwöhnt (Oev). Schnöggelig (Bai,
Oev), schnöggelsk (Bri), schnöggelik
(Ali), schnaukig (Olp), schnäggelek (Sei).
schnoiem swv. schnüren. Schnören (Nie),
schnöüern (Att, Olp), schnöüeren (Dro),
schnüern (Wen).
Schnöt Pl. Schnöte f. Grenze. De Schnöt
afgön Grenzgang haben.
Schnott s. Schnüöte.
Schnöwwerm. 1. Nasenschleim, 2. Rotzlöf-
fel, frecher Junge (übertr.). Schnäwwer
(Kir). Zu Bed. 1 s. Schnüöte, zu Bed. 2 s.
Schnuttjunge.
schnöwwern swv. (refl.) sich schneuzen,
die Nase putzen (ohne Taschentuch).
schnuarken swv. schnarchen. Schnarken
(Dro, Kir, Olp), schnareken (Sei), schnöer-
ken (Wen).
Schniief m. Schwung, Eile. Schnüf (Nie),
Schniuf (Eis), Schnujf (Kir), Schnöef (Wen).
Dai Biuer was wane imme Schniief der Bau-
er arbeitete sehr angestrengt; (übertr.) war
angetrunken (Elp), Hai harr kainen Schnüf
dotau er hatte keine Lust dazu (Elp).
Schnuffdauk n. Schnupftuch, Taschentuch
(Att, Kir, Olp, Sei).
Schnuifken n. Prise Schnupftabak.
Schnöibeken, Schnöifken (Bri), Schnüebeken
(Nie), Schnüfken (Att), Schnüftin
(Dro).
schnuiten swv. (refl.) sich schneuzen, Nase
putzen. Schnöiten (Bri), schmeten (Nie),
schnöüten (Fei, Sma), schnüten (Dro).
Schnuiteplett n. Taschentuch, Schnupf-
tuch. Schnöiteplett (Bri), Schmeteplett
(Nie), Schnöuteplett (Elp), Schnöüteplett
(Fei, Sma), Schnueteplett (Sma).
Schnüöte m. (Pl.) Nasenschleim, Nasenaus-
fluß. Auch: Schnott; Pl. Schnötte; Schnutt
(Bes), Schnütte (Bri, Elp, Nie, Bes, Esl,
Mes), Schnüete (Dro).
Schnuttjunge m. Rotzlöffel, frecher Ben-
gel (Bri, Nie, Mes).
Schnupp m. Augenblick, Moment. Schniw-
we (Mes). Dat genk imme Schnuppe das
klappte sofort.
Schnurrekatte f. Kreisel. S. Bueselkatte,
Buesewiemel, Triesel.
Schnurrepeyperey f. Spielereien, Fisima-
tenten. Schnurrepuiperigge (Mül),
Schnürpeyperigge (Bri), Schnurrepüperig-
ge (Nie), Schnurrepuiperui (Mes),
Schnurrepiperi (Att).
Schöle f. Schale. Dim. Schälken 1. Tasse,
2. Schälchen, 3. Untertasse. Schöleken (Bri),
Schölchen (Att), Schottin (Dro), Schölzien
(Olp), Schälken (Kir), Schöelchen (Wen).
Schälken Kaffe Tasse Kaffee.
Schöp n. Schaf. Dim. Schäpken. Seyn
Schäpken imme Droigen hewwen seiner Sor-
gen ledig sein.
Schöper m. Schäfer. Auch: Scheper;
Schaiper (Bri), Schäper (Kir), Schäeper
(Wen). Dat Kind sittet amme Diske ärren
Schöper das Kind sitzt nicht ordentlich bei
Tisch (Gemeindeschäfer waren meist Ge-
legenheitsarbeiter ohne ausgeprägte
Tischsitten). S. Scheper und Kpta.
Schöpesgarwe f. Schafgarbe (Achillea
millefolium) (Nie, Mes).
Schöpeskopp m. 1. Kopf des Schafes,
2. Schafskopf (ein Kartenspiel).
Schöpskopp (Bai, Bri).
Schöpesriwwen f. (Pl.) Schafgarbe
(Achillea millefolium). Schöpsriwwen
(Bai); Sg. Schöpesriwwe (Att).
Schöpkümmel m. dass. (Bri).
Schoppen m. 1. Schuppen, Remise,
2. 1/4 Liter Schnaps.
Schräot m. 1. a) Getreideschrot, grob ge-
mahlenes Korn, b) Abfall von Mehlgetreide
(Elp), 2. Gewehrschrot (Patronenfüllung,
früher aus gehacktem Blei). Schrat (Bri,
Sei), Schröet (Elp), Schreyet (Nie), Schraut
(Esl), Schrott (Eis, Wen).
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