Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

Dämel 63 Däoenscheyn
Dämel m. Dummkopf, Trottel. Auch: De-
mel.
Dämelack m. Dummkopf, Trottel. Auch:
De?nelack.
dämelich Adj. dumm, dämlich, vertrot-
telt, töricht. Dämelech (Eis, Kir), dämlech
(Nie).
Dämelkopp m. Dummkopf, Trottel (Kir).
Damm m. 1. Damm, 2. fester Weg, aufge-
schütteter Weg. Hai is weyer oppem Damme
er ist wieder gesund.
Damp m. Pl. Dämpe 1. Dampf, Dunst,
2. Qualm, Rauch. Imme Dampe seyn in
Fahrt sein, in Schweiß sein, in Aufregung
sein, im Streit sein, berauscht sein. Imme
Dampe löten im Stiche lassen. Siek iutem
Dampe mäken sich aus dem Staube machen.
Dämpebiäre f. Backbime, gedörrte Birne
(Kir).
Dämpeeärpel m. (Pl.) Dampfkartoffeln
(Wen).
dampen swv. 1. dampfen, dunsten,
2. qualmen, rauchen, Zigarretten rau-
chen, 3. schwitzen.
dampen swv. 1. dämpfen, 2. drosseln,
zurücknehmen, besänftigen, 3. jmd. wür-
gen.
Damper m. 1. Dampfmaschine für den
Antrieb einer Mietdreschmaschine,
2. Schuldner (Elp). Hai is en Damper er
hat Schulden (Elp).
Dämpetiufeln m. (Pl.) Dampfkartoffeln.
Dämpetöifeln (Bri), Dämpetiefeln (Nie),
Dämpetuffeln (Att, Dro, Eis).
dämpig Adj. kurzatmig, asthmatisch,
auch von Kühen nach übermäßigem
Kleefraß.
dämpsk Adj. dass. Auch: damps (Sun,
Dro), dämpes (Fei, Att, Eis, Kir, Sei),
dämpsch (Wen). Doi Kau was im Klai un
is niu dämpes die Kuh war im Klee und hat
nun schwere Koliken (steht kurz vor dem
Verenden) (Eis).
Damie f. Pl. Dünnen Tanne, Fichte. Auch:
Dänne (Sun, Bri, Nie, Fei, Att, Dro, Eis,
Kir. Olp). Dai mag ennen, säolange de Dän-
^en grain sind der sagt beim Schnaps nie
nein.
Dännenappel m. Tannenzapfen.
Dännengrain, n. Tannengrün, Tannen-
zweige. Dännengroin (Bri, Dro, Eis, Kir,
Wen).
Dännenmuppen m. Tannenzapfen (Dro).
Dännentappen m. dass.
Dännentöppe m. (Pl.) 1. Tannenzweige,
2. Tannenspitzen, 3. Tannenzapfen (Nie).
Danß m. a) Tanz, b) Tanzveranstaltung,
Ball. Daß (Mül), Dänß (Kir, Sei).
danßen swv. tanzen. Dänßen (Kir, Sei).
Dänßer m. Tänzer.
Dänßerske f. Tänzerin.
Danßeschaule f. Tanzschule. Danß-
scheyele (Nie), Danßschaule (Dro, Eis),
Danßeschaule (Kir, Sei), Danßschüle
(Wen).
Däod m. Tod, das Sterben. Daud (Bri, Esl,
Fei), Deyed (Nie), Doud (Att, Dro, Olp),
Döed (Wen).
däoenbläik Adj. totenbleich, leichenblaß.
Dauenblaik (Bri, Esl), däoenbläik (Mes),
douenbläik (Att, Dro), douenbleyk (Olp).
Däoengriäwer m. Totengräber. Dauen-
griäwer (Bri, Esl, Fei), Deyengriäber
(Nie), Douengriäwer (Att, Dro, Olp),
Döedengreäber (Wen).
Däoenhiemed n. Totenhemd. Deyenhie-
med (Nie), Dauenhiemed (Bri, Esl, Fei),
Douenhiemed (Att, Dro, Olp), Döeden-
heämed (Wen).
Däoenklocke f. Totenglocke, besondere
Glocke, die zum Begräbnis geläutet wird.
Dauenglocke (Bri), Dauenklocke (Esl,
Fei), Deyenklocke (Nie), Douenklocke
(Att, Dro, Olp), Döedenglocke (Wen).
De Däoenklocke lütt (Met) die Totenglok-
ke läutet: es ist jemand gestorben; es wird
jemand beerdigt.
Däoenmisse f. Totenmesse, Gottesdienst
vor oder nach einer Beerdigung. Dauen-
misse (Bri, Esl, Fei), Deyenmisse (Nie),
Douenmisse (Att, Dro, Olp), Döeden-
messe (Wen).
Däoenscheyn m. Totenschein, Bescheini-
gung des Arztes über Todestermin und
-grund für das Standesanit. Dauenscheyn
(Bri, Esl, Fei), Deyenschün (Nie), Däoen-
schin g(Fin, Eis), Däoenschuin (Mes),
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