Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

uese 261 unguet
uese 1. Personalpron. unser (1. Pers. PL,
Gen.), 2. Possessivpron. unser(e). Usse
(Nie, Bes, Eis), unse (Att, Dro, Kir, Olp,
Sei), use (Fei, Fin). Uese sind oppem Felle
unsere Leute sind auf dem Feld. S. vey.
ueseäin Indefinitpron. unsereins. Usseräi-
ne (Nie), useraine (Fei), useaine (Fin),
unseräin (Att, Sei), iinsereyn (Olp),
unseräint (Dro), ueserens (Wen).
S. äin, vey.
(jewel n. Übel. Olbel (Bri), Übel (Nie), lä-
wel (Kir, Sei), lüwel (Olp), Öebel (Wen).
ugge 1. Personalpron. euer (2.' Pers. PL,
Gen.) euer. 2. Possessivpron. euer(e). Aue
(Fin, Att, Dro, Kir, Olp, Sei), oue (Wen).
Dät is aue Holt das ist euer Wald (Kir).
S. ey, T, uch.
Üllerkm. Iltis. Üllek (Oev), Illerk (Bri, Elp),
Ülk (Bes), Illekatte (Dro), Üllerek (Eis),
Illebutte(n) (Kir, Olp, Sei).
ümme 1. Präp., 2. Adv., 3. Konj. um. Imme
(Kir, Sei). Hai hiät nix ümme un an er ist
bettelarm. Hai genk dornet ümme, biu de
Siue mettem Miälsack er war maßlos, ver-
schwenderisch.
Ümmebinnerm. Halbschürze. Ümmebinger
(Esl, Sma, Att, Olp, Wen).
Ümmebingeschörte f. dass. (Nie).
ümmebrengen swv. 1. a) (trans.) umbrin-
gen, töten, b) (refl.) sich umbringen,
2. (refl.; übertr.) sich zu große Mühe
geben. lek kann miek nit ümmebrengen das
schaffe ich nicht mehr.
Ümmedauk n. Umschlagtuch. Ümmedaiek
(Nie), Immedauk (Kir, Sei), Ümmedük
(Wen).
Ummedaun stv.
erkundigen.
1. umtun, 2. (refl.) sich
ümmegön stv. umgehen. Dö is kain Ümme-
gön (subst.) met mit dem ist nicht zu umzu-
gehen.
iimmer Adv. immer, stets, zu jeder Zeit
(Ass, Bes,),jümmer (Nie).
ümmeriimme Adv. rundherum. Imtnerim-
me (Kir).
ümmesäo Adv. desto, umso. Ümmesau
(Bri), immersäo (Kir).
Ümmeschüörte f. Halbschürze (Bri), Üm-
meschöerte (Mes).
ümmesüß Adv. a) umsonst, ohne Entgelt,
b) vergeblich. Auch: ümmetsüß; ümmensüß
(Nie), ümmentsüß (Fei), imtnensiß (Kir),
immentsiß (Sei), ümmesöeß (Wen).
ümmeteyt Adv. alsbald. Ümmentüt (Nie),
ümmetit (Att, Dro, Olp), immetit (Kir),
immentit (Sei).
Ümmeteyt f. Zeit zwischen den Mahlzeiten.
un Konj. und.
unbännig Adj. wild, ungezügelt. Unbändeg
(Nie), unbänneg (Kir), unbängig (Olp), un-
bändig (Wen).
unbediärwen Adj. unbedarft, (zu) harmlos.
Unbediärft (Bri), unbediärwe (Fei, Sei). Diu
unbediärwene Ruie du unbedarfter Hund
(Beschimpfung) (Oev).
Unducht 1. m. Taugenichts, 2. f. Untugend.
Hai ies en Unducht er ist ein Taugenichts.
Dö kümmet de Unducht riut sagt man, wenn
sich ein Geschwür am menschlichen Körper
bildet.
undiiegend Adj. f. nichtsnutzig, faul,
2. unbändig, wild. Undüenig (Bai, Att,
Dro, Olp), undürend (Wen). Hai ies
undüegend er ist zu nichts nutze.
Ungel n. Talg, tierisches Fett (vom Rind-
vieh). Unnel (Kir).
Ungellechtn. Talglicht. Unnellecht (Kir).
unguet Adj. ungut, schlecht. Ungüet (Nie),
ungöet (Wen). Nix füör unguet! Entschuldi-
gung! En ungueret Gefall hewwen ein ungu-
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