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Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

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Mänroisken 176 Meckes<br />

neges (Bri, Kir, Sei), manneg (Fei), manches<br />

(Wen).<br />

Mänroisken n.<br />

perennis).<br />

Marienblümchen (Bellis<br />

Mäode f. Mode, Brauch. Maude (Bri, Esl),<br />

Meyede (Nie), Moude (Att, Dro, Olp),<br />

Möede (Wen). Dat sind mey nigge Mäoden<br />

das war hier nicht üblich. Dat is iut der<br />

Mäode kumnien das war einmal.<br />

Mäoer f. 1. Mutter, 2. Muttertier. Mauer<br />

(Bri, Esl), Mudder (Nie, Dro); Dim. Moier-<br />

ken; Möüerken (Att). S. Mömme.<br />

Mappen f. (PL) Bärlapp (Lycopodium cla-<br />

vatum) (Nie, Kir).<br />

maräode Adj. marode, erschöpft, ausge-<br />

laugt. Maraude (Bri, Esl, Fei), mareyede<br />

(Nie), maroude (Att, Dro, Olp, Wen).<br />

Maria Berresträo n. wichtige Pflanze <strong>des</strong><br />

Krautbun<strong>des</strong> mit blutgerinnender Wirkung,<br />

in jedem Ort eine typische Pflanze, nicht<br />

stets dieselbe, bekannt sind: Sumpf Schafgar-<br />

be (Achillea millefolium), echtes Labkraut<br />

(Galium verum) (Nie), Quendel (Thymus<br />

serpyllum), Waldweidenröschen (Epilobi-<br />

um angustifolium) und andere Bitterkräu-<br />

ter. Maria Berrestrau (Fei), Maria Berre-<br />

strou (Att). Dai Miäkes, dai mochten näo<br />

futt oppen Schnack, te saiken de Blaumen<br />

füörn Kruiterpack. Vamme Auwer dö hälern<br />

se alle dai Wüöten, un droffen döbey nit äine<br />

vergiäten: Sinögge un Rainert, Wille Hop-<br />

pen, Beyfaut, Wille Katten, Wille Selwe un<br />

Stilleblaut, Duenerkriut un Kamille, Berre-<br />

sträo un Wiärmai vüör Malesten imme Hiuse<br />

un äok füor et Vai. Die Mädchen mußten<br />

noch hinaus auf den Hügel, um Blumen für<br />

den Krautbund zu suchen. Vom Ufer holten<br />

sie allerhand Würze und dürften dabei nicht<br />

eine vergessen: Tausendgüldenkraut, Rain-<br />

farn, Hopfenklee, Beifuß, Wollklee, Wald-<br />

gamander, Hirtentäschel, Donnerkraut,<br />

Kamille, Maria Bettstroh, Wermut für<br />

Krankheiten im Hause und auch beim Vieh.<br />

S. Muttergua<strong>des</strong>bed<strong>des</strong>treye, Kriutpacken,<br />

Kriutwigge.<br />

Märjäo Interj. Maria und Josef! (Stoßge-<br />

bet, Ausruf). Matjösef (Bri), Märjau<br />

(Fei), Märjou (Att).<br />

Market 1 m. 1. Marktplatz, 2. a) Markt,<br />

b) Markttag, c) Kirmes. Marte (Dro), Mat-<br />

tie) (Kir, Sei), Mart (Olp), Moat (Wen).<br />

Oppem Matte auf dem Marktplatz (Att).<br />

Market 2 n. Mark, Knochenmark. Mark<br />

(Bai, Nie, Bes, Fei, Kir). Hai heät kain<br />

Mark mär in deän Knoaken er hat keine<br />

Kraft mehr (Bai).<br />

Marteyne m. a) Namensfest Martini<br />

(11. November), b) Termin für Dienstbo-<br />

tenwechsel. Dai mochte op Merteyne gön er<br />

mußte am 11. November aus dem Dienst.<br />

Mäse s. Äs.<br />

mästig Adj. a) aufgeplustert, b) aufgedon-<br />

nert, nach dem letzten Schrei gekleidet.<br />

Mastküetel m. Angeber.<br />

Mausn. 1. Mus, 2. Kraut, 3. Gemüse. Maies<br />

(Nie), Müs (Olp, Wen); Dim. Maisken. Me<br />

draff siek et Maus nit oppem Koppe hacken<br />

löten man darf sich nicht alles gefallen lassen.<br />

Mausestanne f. Sauerkrautfaß. Mausestänne<br />

(Kir).<br />

Mautm. Mut. Maiet (Nie), Miut (Eis), Mut<br />

(Wen). Te Maue seyn zu Mute sein; te Maie-<br />

te dass. (Nie). Mey is te Maue, ärre wännt<br />

kain gueret Enne gaffte mir ist zumute, als<br />

nehme es kein gutes Ende. Löt diän Maut nit<br />

sinken laß den Mut nicht sinken, laß dich<br />

nicht unterkriegen (Elp).<br />

me Indefinitpron. man.<br />

© Copyright Sauerländer Heimatbund<br />

mecliten swv. schwer atmen, keuchen (Sun,<br />

Fin). Mächten (Bai). Sonst unbekannt.<br />

Meckes m. a) fahrender Topfhändler<br />

(rotw.) (Sei), b) (übertr.) Scheltwort, weil<br />

fahren<strong>des</strong> Volk meist als unehrlich galt<br />

(rotw.) (Sei). Vimott äis en Meckes iut dem<br />

Potte wasken vor Gebrauch müssen wir erst

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