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Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

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Schluat 223 schmelten<br />

Schluat n. PL Schlüöter 1. Schloß (zum Ver-<br />

riegeln einer Tür), 2. hochherrschaftlicher<br />

Sitz, Schloß. Schloat (Nie), Schlöet (Wen);<br />

Pl. Schlöeter (Nie), Schliäter (Kir, Sei),<br />

Schliater (Olp).<br />

SchlUetel m. Schlüssel. Schliätel (Kir, Sei),<br />

Schliütel (Olp), Schlöetel (Wen).<br />

Schlüetelblaume f. Primel, Schlüsselblu-<br />

me (Primula veris). Schlütelbleyeme (Nie),<br />

Schliätelblaume (Kir, Sei), Schliütelblau-<br />

me (Olp), Schlöetelblüme (Wen).<br />

Schluffen m. (Pl.) Pantoffeln.<br />

Schlünden! swv. schlindern, schlittern.<br />

Schlinnern (Oev), schlindern (Nie, Fei, Att,<br />

Eis, Wen), schlundern (Bri, Bes).<br />

Schlünderbän f. Eisbahn zum Schlindern.<br />

Schlunderbän (Bri), Schlinderbän (Nie,<br />

Fei, Att, Eis, Wen).<br />

Schlüör n. 1. minderwertiges Getränk,<br />

2. unbeholfener Mensch, 3. nachlässige<br />

Frau für grobe Arbeit (Elp). Schliär (Esl,<br />

Sei), Schlör (Att, Kir, Olp). Dat is dey en<br />

Schlüör das kann keiner trinken.<br />

schlüören swv. 1. a) schleppen, tragen,<br />

b) schleifen, 2. Rüssigkeit vergießen,<br />

3. nachlässig gehen (ohne die Füße anzu-<br />

heben), schlurfen, 4. lässig arbeiten,<br />

Schliären (Esl, Sd), schlören (Att, Kir),<br />

schlurren (Dro), schlüern (Wen). Me kann<br />

doch nit alles schlüören löten man kann<br />

das doch nicht sich selbst überlassen. Dai<br />

schlüört allerhand beynäin der schleppt<br />

allerlei zusammen.<br />

schlüörig Adj. nachlässig, schlampig,<br />

schludrig. Schliäreg (Esl), schlüöreg (Fei),<br />

schlörig (Att), schlurrig (Dro), schlüerig<br />

(Wen).<br />

Schlupp m. 1. a) Schlaufe, b) Schleife,<br />

c) Schlinge, 2. Packmenge (etwa: Heu,<br />

Laub). Auch: Schlüpp; Schlöep (Wen);<br />

Dim. Schlüppken.<br />

schlüppen swv. schlüpfen. Schlüpfen (Nie),<br />

schlöeppen (Wen).<br />

schluwwern swv. schlürfen, hörbar essen.<br />

Schlubbem (Bri), schluffen (Dro).<br />

Schmacht m. Hunger. lek hewwe Schmacht<br />

bit unner de Arme ich habe großen Hunger.<br />

Schmachtharke f. große Harke (zum<br />

Nachharken bei der Heu- und Getrei-<br />

deernte).<br />

Schmachtlappen m. 1. Hungerleider,<br />

2. Hungertuch (zur Altarverhüllung in der<br />

Fastenzeit).<br />

schmachtrig Adj. hungrig. Schmachtereg<br />

(Nie, Eis, Sei), schmachtreg (Fei, Kir),<br />

schmachterig (Att, Dro).<br />

Schmacke f. 1. Wurst- Käsescheibe,<br />

2. Wundnarbe, Wunde. Ne Schmacke am<br />

Gesichte hewwen eine Narbe im Gesicht<br />

haben (Bai). Ne Wuarst in Schmücken<br />

schneyen eine Wurst in Scheiben schneiden.<br />

Schmackebeyl n. Zimmermannsbeil.<br />

Schmand m. Pl. Schmänne a) Rahm, Sahne,<br />

b) Haut auf gekochter Milch. Schmänd<br />

(Kir); Pl. Schmänge (Fei). Siek diän<br />

Schmand van der Mielke niämen sich immer<br />

das Beste aussuchen.<br />

Schmandbuil m. 1. Schmeichler, 2. Ange-<br />

ber, Wichtigtuer. Schmandbuil (Kir),<br />

Schmandbül (Olp).<br />

Schmanddüppen f., n. 1. Sahnetopf,<br />

2. Schmeichler(in), 3. allgem. Schimpf-<br />

wort. Schmänddippen (Kir), Schmand-<br />

dippen (Sei).<br />

Schmandfuet f. 1. Schmeichler, 2. Ange-<br />

ber, Wichtigtuer, 3. einer, der nach dem<br />

Mund redet, die Meinung oft ändert,<br />

Gefälligkeitsredner, 4. Vielredner.<br />

Schmandfuet (Kir), Schmandföet (Wen).<br />

Schmängedingen n. kleine Milchkammer<br />

(Elp).<br />

Schmängedüppen f. Milchsatte zum<br />

Absahnen. Auch: Schmännedüppen,<br />

Schmengedüppen; Schmengedippe (n)<br />

(Kir).<br />

schmännen swv. Milch entrahmen.<br />

Schmängen (Bes).<br />

schmelten stv. Part. Prät. schmollen,<br />

schmulten 1. schmelzen (intrans.), 2. zum<br />

Schmelzen bringen, etwas schmelzen<br />

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