Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes
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Zur dialektgeographischen Gliederung der Mundarten<br />
<strong>des</strong> <strong>kurkölnischen</strong> Sauerlan<strong>des</strong><br />
11<br />
Daß sich die Mundarten von Ort zu Ort unterscheiden, ist eine Binsenweisheit. Wenn man in<br />
einem Ort für die „Brombeere" Brammerte, in anderen dagegen Brummelte, Brummelken,<br />
Krampete oder Schwapperte sagt, für den „Kreisel" hier Bueselkatte, dort Schnurrekatte oder<br />
Triesel, für die „Ameise" mal Kramäntselte mal Meygampelte, für den „Platz, an dem die Hühner<br />
schlafen" mal 'moert, mal Fiekel oder Weyme, so werden kleine Teile <strong>des</strong> Lexikons der<br />
Mundarten betroffen, die zwar das besondere Interesse der sprachlichen Nachbarn finden, die im<br />
allgemeinen aber noch nicht als sehr gravierend empfunden werden. Anders ist es, wenn<br />
strukturelle Unterschiede, d. h. systematische Abweichungen im Laut- und Formensystem<br />
hinzutreten, die eine ganze Gruppe von Wörtern beeinflussen. Solche Abweichungen führen<br />
beim Mundartsprecher gelegentlich zu der Meinung, in der Nachbarregion spreche man „ein<br />
ganz anderes Platt". .<br />
Dialektgeographische Unterschiede sind in der Mundartforschung schon früh herausgearbeitet<br />
worden. Großprojekte, wie der „Deutsche Sprachatlas" (DSA), von dem Rheinländer Georg<br />
Wenker in den 80-er Jahren <strong>des</strong> vorigen Jahrhunderts begründet, und der „Deutsche Wortatlas"<br />
(DWA), begründet von Walther Mitzka Ende der 30-er Jahre dieses Jahrhunderts, haben m<br />
ihren umfangreichen Kartenwerken die Gliederung der südwestfälischen Mundarten hervortre-<br />
ten lassen. 1 Durch eine Reihe von Einzeluntersuchungen wurde im Laufe der Zeit diese<br />
Gliederung verfeinert. Die wichtigsten seien hier genannt:<br />
Arens, Josef: Der Vokahsmus der Mundarten im Kreise Olpe unter Zugrundelegung der<br />
Mundart von Elspe, (Diss.Münster) Boma Leipzig 1908.<br />
Birkenhauer, Joseph: Die Mundarten im Osten <strong>des</strong> Herzogtums Westfalen (die heutigen Kreise<br />
Brilon und Meschede umfassend), (hs. Diss.) Münster 1921.<br />
Bröcher, Jos.: Die Sprache <strong>des</strong> Schmiedehandwerks im Kreise Olpe auf Grund der Mundart von<br />
Rhonard, (Diss. Münster) Berlin 1907.<br />
Frebel, Peter: Die Mundarten <strong>des</strong> westlichen Sauerlan<strong>des</strong>, Marburg 1956. Auch: Die Mundarten<br />
<strong>des</strong> westUchen Sauerlan<strong>des</strong> zwischen Ebbegebirge und Arnsberger Wald, Marburg 1957.<br />
(DDG, 45).<br />
Grimme, Hubert: Plattdeutsche Mundarten, Berhn Leipzig. 2. A. 1922 (Slg. Göschen, 461)<br />
[betr. Assinghausen, Altkrs. Brilon].<br />
^ Von 1927 bis 1956 erschienen vom DSA 128 Lautkarten; der DWA umfaßt in 22 Bänden aus<br />
den Jahren 1956 bis 1987 nicht weniger als 200 Wortkarten; die Fragebogen beider Projekte<br />
befinden sich im „Forschungsinstitut für deutsche Sprache - Deutscher Sprachatlas -" an der<br />
Universität Marburg.<br />
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