Plattdeutsches Wörterbuch des kurkölnischen Sauerlandes

Vuegel
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Vuggel
/ Voggel
Karte 6: Sonderentwicklung des Brechungsdiphthongs ue im Wort „Vogel"
letzteres dagegen regional unterschiedlich als ou, äo, äu, au. Vertreter für ö^ wären: „Fuß, Hut,
Mut, Buch, Kuchen, Schuhe, Blumen", also Wörter, die im Hochdeutschen ein langes ü haben,
für ö^: „kaufen, rauchen, Taufe, Baum, glauben, Bohne, rot, groß, Stroh, tot" usw., also Wörter,
die im Hochdeutschen entweder ein langes ö oder ein au haben. Die Umlaute ö^ und S^ werden
von den Gewährspersonen mit Schreibungen wie öi, öu, oi, äu, ai oder ä wiedergegeben. Die
Realisierung von ö^ sei am Beispiel des Wortes „böse" (Karte 5) dargestellt. Anzumerken wäre,
daß der im Osten der Karte als ä eingetragene Laut zumeist nicht einem offenen ä entspricht,
sondern einem Laut, der zwischen ä und ä liegt.
Die Diphthongierung von ö^ (rot), ü (raus) und ü („Rüde") kombiniert in der Umgebung von
Arnsberg-Sundem der sauerländische Zungenbrecher „Räoe Ruie riut" 'roter Hund raus', wobei
dann noch das r zu rollen ist.
Die ehemaligen Kurzvokale in offener Silbe bzw. vor losem Anschluß zeigen eine deuthche
westlich-östliche Abstufung: Während im Westen die für das Westfälische so charakteristischen
Brechungsdiphthonge vorherrschen, sind diese oft in einem nord-südlichen Streifen des östlichen
Altkreises Meschede und des westlichen Altkreises Brilon als Langvokale vertreten und gehen
dann im Osten in Kurzvokale über, etwa im Wort „wissen": wieten - wTten - wüten.
Eine interessante Ausnahme für diese geographische Verteilung bildet das plattdeutsche Wort
für „Vogel", für das entsprechend Vuegel - Vügel - Vuggel zu erwarten wäre; Vuegel sagt man
jedoch nur im Nordwesten des Altkreises Arnsberg, unter Ausfall des -g- wird -ue- weithin
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