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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

E<strong>in</strong>e höhere Beschäftigungssicherheit <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenserzielungskapazität des<br />

Mannes wirken sich dann e<strong>in</strong>zig über den E<strong>in</strong>kommenseffekt, das heißt: une<strong>in</strong>geschränkt<br />

positiv auf die Nachfrage nach K<strong>in</strong>dern, aus; der negative Substitutionseffekt,<br />

der aus entsprechend höheren Zeitkosten der K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

resultiert, kommt nicht zum Tragen. Aassve et al. (2006) belegen für<br />

Großbritannien, dass beschäftigte Männer e<strong>in</strong>e höhere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

haben, dass ihre Partner<strong>in</strong> e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d bekommt als nichterwerbstätige Männer.<br />

Auch der positive Effekt des männlichen E<strong>in</strong>kommens auf die <strong>Geburten</strong>wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

ist vielfach belegt (Merrigan <strong>und</strong> St Pierre 1998 für Kanada,<br />

Heckman <strong>und</strong> Walker 1990 für den Übergang zur Drittgeburt <strong>in</strong> Schweden, für<br />

den Übergang zur zweiten oder weiteren Geburt Hardoy <strong>und</strong> Schøne 2005 für<br />

Norwegen, Baizán 2009 für Spanien, Cooke 2003 32 für Spanien <strong>und</strong> Italien). Für<br />

Dänemark <strong>und</strong> Spanien konnten Brodmann et al. (2007) dagegen ke<strong>in</strong>e signifikanten<br />

Effekte f<strong>in</strong>den. Für <strong>Deutschland</strong> fanden Kohlmann <strong>und</strong> Kopp (1997) für<br />

Erst- <strong>und</strong> Zweitgeburten sogar e<strong>in</strong>e negative Wirkung, für Drittgeburten ist der<br />

Effekt nicht signifikant.<br />

Umgekehrt geht von zunehmender E<strong>in</strong>kommens- <strong>und</strong> Beschäftigungsunsicherheit<br />

des männlichen Partners <strong>in</strong> Partnerschaften mit traditionellem Rollenverständnis<br />

tendenziell e<strong>in</strong> <strong>Geburten</strong> m<strong>in</strong>dernder Effekt aus. So wirkt e<strong>in</strong><br />

befristetes Beschäftigungsverhältnis des Partners <strong>in</strong> Spanien negativ auf die<br />

Übergangsrate zur ersten Geburt (De la Rica <strong>und</strong> Iza 2005). Allerd<strong>in</strong>gs kann<br />

Adserà (2006) für Spanien ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss der Art des Arbeitsvertrages des<br />

Partners auf die Differenz zwischen der Anzahl realisierter <strong>und</strong> gewünschter<br />

K<strong>in</strong>der f<strong>in</strong>den. Auch für Westdeutschland konnten Bern<strong>in</strong>ger et al. (2011) mit<br />

Daten des Generations and Gender Survey e<strong>in</strong>en negativen Zusammenhang<br />

zwischen prekärer Beschäftigung des männlichen Partners <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Wunsch nach e<strong>in</strong>em ersten K<strong>in</strong>d feststellen. Ebenfalls für westdeutsche Männer<br />

konnten Eckhard <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong> (2012) mit Daten des Familiensurvey 1988-<br />

2000 e<strong>in</strong>en Interaktionseffekt befristeter Beschäftigung mit dem K<strong>in</strong>derwunsch<br />

aufzeigen, sowohl mit Blick auf die Erstgeburtenrate als auch auf die<br />

Rate weiterer <strong>Geburten</strong>. Demnach wird die Realisierung von <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong>n<br />

bei Männern häufig aufgr<strong>und</strong> befristeter Beschäftigung verh<strong>in</strong>dert. Die Auto-<br />

32 nur für Paare mit männlichem Alle<strong>in</strong>ernährer<br />

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