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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

sowie Bratti <strong>und</strong> Tatsiramos 2008). So f<strong>in</strong>det Cooke (2004) für <strong>Deutschland</strong> für<br />

die Konstellation ‚männlicher Alle<strong>in</strong>verdiener – weibliche Hausfrau‘ e<strong>in</strong>en positiven<br />

Effekt auf die Fertilität. Demgegenüber haben Französ<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Doppelverdiener-Paaren<br />

signifikant häufiger e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>derwunsch als <strong>in</strong> Paaren, <strong>in</strong><br />

denen nur der Mann e<strong>in</strong> Erwerbse<strong>in</strong>kommen erzielt; hier wirkt die weibliche<br />

Erwerbstätigkeit positiv auf den K<strong>in</strong>derwunsch (Ruckdeschel 2009). Auch <strong>in</strong><br />

der ehemaligen DDR erhöhte e<strong>in</strong>e aktuelle Beschäftigung die Erstgeburtswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

(Kreyenfeld 2004), was auf e<strong>in</strong>en starken E<strong>in</strong>kommenseffekt<br />

bei subjektiv erlebter Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf sowie e<strong>in</strong>e Ernährer<strong>in</strong>nen-Rolle<br />

ostdeutscher Mütter h<strong>in</strong>weist. Dies hat sich <strong>in</strong> Ostdeutschland<br />

auch nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung nicht geändert: E<strong>in</strong>e Studie von Gebel<br />

<strong>und</strong> Giesecke (2009) bestätigt, dass die Sicherung e<strong>in</strong>er stabilen Arbeitsmarktposition<br />

der Frau hier e<strong>in</strong>en maßgeblichen (positiven) Effekt auf die Erstgeburtswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

hat, während <strong>in</strong> Westdeutschland die Arbeitsmarktlage<br />

des männlichen Partners <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die dom<strong>in</strong>ante Rolle<br />

spielt.<br />

Weiterh<strong>in</strong> haben auch <strong>in</strong> Schweden beschäftigte Frauen e<strong>in</strong>e höhere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />

Mutter zu werden, als nicht beschäftigte (Krapf 2009). Umgekehrt<br />

verhält es sich <strong>in</strong> Tschechien <strong>und</strong> Großbritannien: Dort haben beschäftigte<br />

Frauen e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Erstgeburtswahrsche<strong>in</strong>lichkeit als nichtbeschäftigte<br />

(Aassve et al. 2006 für Großbritannien, Klasen <strong>und</strong> Launov 2006 für Tschechien).<br />

Auch <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland haben arbeitslose Mütter e<strong>in</strong>e höhere Übergangsrate <strong>in</strong><br />

Mutterschaft als erwerbstätige Frauen (Vikat 2004). Für Spanien s<strong>in</strong>d die Bef<strong>und</strong>e<br />

widersprüchlich. Nach e<strong>in</strong>er Studie von De la Rica <strong>und</strong> Iza (2005) haben<br />

neben den nichtbeschäftigten auch die befristet beschäftigten Frauen e<strong>in</strong>e<br />

niedrigere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für die erste Geburt als (unbefristet) beschäftigte<br />

Frauen, nach e<strong>in</strong>er Studie von Baizán (2009) ist die Übergangsrate <strong>in</strong> Mutterschaft<br />

für Hausfrauen dagegen höher als für beschäftigte Frauen. Für Folgegeburten<br />

hat der Erwerbsstatus hier ke<strong>in</strong>en Effekt.<br />

Bezüglich der Übergangsraten zur Zweit- <strong>und</strong> Drittgeburt s<strong>in</strong>d die Bef<strong>und</strong>e<br />

gemischt. So wirkt e<strong>in</strong>e aktuelle Erwerbstätigkeit <strong>in</strong> Norwegen positiv auf die<br />

Übergangsrate zum zweiten, aber negativ auf den Übergang zum dritten K<strong>in</strong>d<br />

(Gerster <strong>und</strong> Lappegård 2010). In F<strong>in</strong>nland haben nach e<strong>in</strong>er Studie von Vikat<br />

(2004) Hausfrauen die höchste Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, zum zweiten oder dritten<br />

Mal Mutter zu werden, gefolgt von arbeitslosen Frauen (Zweitgeburt) bezie-<br />

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