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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

sich konfessionell geb<strong>und</strong>en zu fühlen. Die Frage nach Ursache <strong>und</strong> Wirkung<br />

bleibt hier jedoch unbeantwortet.<br />

Zudem gibt es H<strong>in</strong>weise, dass auch Unterschiede <strong>in</strong> der religiösen Orientierung<br />

der Partner e<strong>in</strong>e Rolle spielen. So f<strong>in</strong>det Lehrer (1996), dass diese die <strong>Geburten</strong>wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

US-amerikanischer verheirateter Frauen m<strong>in</strong>dern. Die<br />

Autor<strong>in</strong> erklärt dies damit, dass die Frauen <strong>in</strong> diesen Fällen mit mehr Konflikten<br />

bezüglich der <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> rechnen <strong>und</strong> daher weniger bereit s<strong>in</strong>d, sich<br />

auf marktferne Aktivitäten zu konzentrieren. Auch <strong>in</strong> Spanien führt die Zugehörigkeit<br />

der Partner zu verschiedenen Religionen zu e<strong>in</strong>er größeren Differenz<br />

zwischen gewünschter <strong>und</strong> realisierter K<strong>in</strong>derzahl (Adserà 2006).<br />

Der E<strong>in</strong>flussfaktor Religiosität belegt, dass zur Analyse des <strong>Geburten</strong>verhaltens<br />

mikrodatenbasierten Studien Vorrang gegeben werden sollte. Die Korrelation<br />

zwischen (aggregierter) Fertilität <strong>und</strong> religiöser Prägung auf der Makroebene<br />

hat das umgekehrte Vorzeichen zur Korrelation auf der Mikroebene: Traditionell<br />

stärker religiös beziehungsweise stärker katholisch geprägte Gesellschaften<br />

wie Italien, Spanien, Portugal haben generell (Ausnahme Irland) e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

<strong>Geburten</strong>ziffer als protestantisch geprägte Gesellschaften. 20 Da durch<br />

die religiöse Aff<strong>in</strong>ität auf der Makroebene jedoch auch weitere fertilitätsrelevante<br />

Faktoren wie beispielsweise das Angebot externer K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

bee<strong>in</strong>flusst werden, lässt sich der E<strong>in</strong>fluss der Religiosität nur auf der Mikroebene<br />

valide identifizieren.<br />

5.1.2.6 Partnerschaft, Partnerschaftsqualität, Geschlechterrollen der<br />

Partner<br />

Die Untersuchung von Hillmann <strong>und</strong> Kuhnt (2011) belegt, dass das Vorhandense<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>es Partners beziehungsweise die Partnerschaftsqualität e<strong>in</strong>e Bedeutung<br />

für <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>und</strong> deren Realisierung hat. So zeigen Studien für<br />

<strong>Deutschland</strong>, Frankreich <strong>und</strong> Großbritannien, dass e<strong>in</strong> fehlender Partner den<br />

20 Gesamtfertilitätsrate <strong>in</strong> ausgewählten europäischen Ländern, Durchschnitt 1999-2009:<br />

Dänemark 1,79; <strong>Deutschland</strong> 1,36; Irland 1,96; Griechenland 1,34; Spanien 1,32; Frankreich<br />

1,93; Italien 1,32; Niederlande 1,73; Norwegen 1,86; Österreich 1,38; Polen 1,30;<br />

Portugal 1,42; F<strong>in</strong>nland 1,79; Schweden 1,73; Vere<strong>in</strong>igtes Königreich 1,77 (Eurostat<br />

2012a).<br />

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