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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

Großelternbetreuung ist nunmehr erschw<strong>in</strong>glich <strong>und</strong> wird nach der lohnerhöhenden<br />

Wohnortverlagerung am neuen Wohnort <strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />

5.1.2.10 Nationalität <strong>und</strong> Migrationserfahrung<br />

Frauen mit e<strong>in</strong>er im Vergleich zur Bevölkerungsmehrheit abweichenden Nationalität<br />

zeigen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Studien e<strong>in</strong>e höhere <strong>Geburten</strong>neigung.<br />

So haben nach Hank <strong>und</strong> Kreyenfeld (2003) Frauen mit e<strong>in</strong>er ausländischen<br />

Nationalität (die ausländischen Frauen <strong>in</strong> dem Datensatz kommen aus Griechenland,<br />

Italien, Spanien, Türkei <strong>und</strong> dem ehemaligen Jugoslawien) e<strong>in</strong>e höhere<br />

Erstgeburtswahrsche<strong>in</strong>lichkeit. Dasselbe Ergebnis f<strong>in</strong>den Hank et al.<br />

(2004) für Ausländer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Westdeutschland. Hank (2002) kann allerd<strong>in</strong>gs<br />

ke<strong>in</strong>en solchen Effekt feststellen. Bezüglich des Übergangs zu e<strong>in</strong>er zweiten<br />

Geburt belegt weder die Studie von Hank <strong>und</strong> Kreyenfeld (2003) noch jene von<br />

Hank (2002) e<strong>in</strong>en signifikanten Effekt der Nationalität.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs geht die <strong>Geburten</strong>rate ausländischer Frauen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> seit<br />

Jahren zurück <strong>und</strong> nähert sich immer mehr der Rate deutscher Frauen an. Dies<br />

liegt auch an der veränderten Struktur der Ausländer<strong>in</strong>nen: Während die Anteile<br />

der Frauen mit e<strong>in</strong>er höheren <strong>Geburten</strong>häufigkeit zurückgehen, steigt der<br />

Anteil der Osteuropäer<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er <strong>Geburten</strong>rate, die zum Teil noch unter<br />

dem deutschen Wert liegt. Die Migrationserfahrung 24 spielt jedoch e<strong>in</strong>e Rolle:<br />

Der Anteil K<strong>in</strong>derloser ist unter im Ausland geborenen <strong>und</strong> nach <strong>Deutschland</strong><br />

e<strong>in</strong>gewanderten Frauen für die Jahrgänge 1979-1983 mit 51 % deutlich niedriger<br />

als unter <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> geborenen Frauen mit 74 %, während für ältere<br />

Kohorten kaum Unterschiede festzustellen waren. 25 Die K<strong>in</strong>derlosigkeit ist<br />

demnach bisher vor allem bei den Frauen ohne Migrationserfahrung angestiegen.<br />

Das Merkmal der Nationalität ist unter den Frauen mit Migrationserfah-<br />

24<br />

Frauen mit Migrationserfahrung s<strong>in</strong>d im Ausland geboren <strong>und</strong> nach <strong>Deutschland</strong> zugewandert.<br />

Sie können die deutsche oder e<strong>in</strong>e ausländische Nationalität <strong>in</strong>nehaben (vgl.<br />

Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2012a).<br />

25<br />

Allerd<strong>in</strong>gs verdeutlichen die <strong>in</strong> Kapitel 6 referierten Studien, dass selbst <strong>in</strong> Frankreich<br />

der E<strong>in</strong>fluss von Migranten auf die Fertilität, wenn auch vorhanden, nicht als entscheidender<br />

Faktor für die relativ hohe <strong>Geburten</strong>rate, beispielsweise im Vergleich mit <strong>Deutschland</strong>,<br />

gelten kann, sondern dass sich die beiden Nachbarländer <strong>in</strong>sbesondere bezüglich familienbezogener<br />

Normen <strong>und</strong> Werte unterscheiden.<br />

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