05.10.2013 Aufrufe

Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Soziodemografische Determ<strong>in</strong>anten der Fertilität<br />

zur Zweitgeburt f<strong>in</strong>den. Auch für Ungarn kann ke<strong>in</strong> signifikanter Effekt der<br />

Hausarbeitszeit von Vätern auf das <strong>Geburten</strong>verhalten belegt werden (Oláh<br />

2003).<br />

5.1.2.7 Geme<strong>in</strong>samer Haushalt <strong>und</strong> Familienstand<br />

In Italien <strong>und</strong> Spanien ist die Gründung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Haushaltes für den<br />

Übergang zur Elternschaft zentral (González <strong>und</strong> Jurado-Guerrero 2006, Schmitt<br />

2008). Darüber h<strong>in</strong>aus ist <strong>in</strong> zahlreichen Studien der E<strong>in</strong>fluss des Familienstandes<br />

auf die Fertilität belegt, allerd<strong>in</strong>gs mit <strong>in</strong>ternational gemischten <strong>und</strong><br />

zudem paritätsspezifischen Ergebnissen. 21 So f<strong>in</strong>den Lesthaege <strong>und</strong> Moors<br />

(1995) für <strong>Deutschland</strong>, Frankreich, Belgien <strong>und</strong> die Niederlande heraus, dass<br />

bei Paaren die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, nicht ehelich zusammenzuleben mit Religiosität<br />

<strong>und</strong> traditioneller Familienorientierung signifikant negativ korreliert. Der<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Fertilität ist jedoch mehrdeutig, wie bereits im Abschnitt zur<br />

Religiosität (vgl. Kapitel 5.1.2.5) deutlich wurde. So hat verheiratet zu se<strong>in</strong> für<br />

Frauen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er<br />

ersten Geburt (Hank 2002). Ruckdeschel (2009) f<strong>in</strong>det für deutsche K<strong>in</strong>derlose<br />

e<strong>in</strong>en höheren K<strong>in</strong>derwunsch, wenn diese verheiratet s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> ebenfalls,<br />

wenn diese mit dem Partner zusammenleben (Referenzkategorie s<strong>in</strong>d jeweils<br />

Unverheiratete ohne geme<strong>in</strong>samen Haushalt). Für den Übergang zur zweiten<br />

Geburt f<strong>in</strong>det Hank (2002) ebenfalls e<strong>in</strong>en positiven, Ruckdeschel (2009) dagegen<br />

ke<strong>in</strong>en signifikanten Effekt des ehelichen Familienstandes. Für Ostdeutschland<br />

spielt der Familienstand für <strong>Geburten</strong>entscheidungen ohneh<strong>in</strong><br />

eher e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle (Grünheid 2004). Auch für <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

gilt, dass die Ehe immer weniger als Voraussetzung für die Elternschaft<br />

gesehen wird. So hat sich der Anteil der nicht ehelich geborenen K<strong>in</strong>der zwischen<br />

1995 bis 2010 von 15 % auf 33 % mehr als verdoppelt (Statistisches<br />

B<strong>und</strong>esamt 2012a).<br />

In Österreich spielt der Familienstand beim Übergang zum zweiten K<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e<br />

Rolle (Buber 2002), wogegen der Familienstand der Ehe <strong>in</strong> Frankreich nur auf<br />

den Übergang zur zweiten, nicht dagegen auf jenen zur ersten Geburt e<strong>in</strong>en<br />

positiven E<strong>in</strong>fluss hat (Ruckdeschel 2009). Auch <strong>in</strong> Kanada ist die Wahrsche<strong>in</strong>-<br />

21 Vgl. hierzu auch Kapitel 6.3.1.<br />

67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!