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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

cherheit widerspiegeln, als e<strong>in</strong>e Ursache für das zunehmende Verschieben der<br />

Familiengründung: „In their support for or promotion of (...) economic deregulation,<br />

often through legislation, states have been pr<strong>in</strong>cipal players <strong>in</strong> the higher<br />

risks now associated with family life“ (McDonald 2006: 505). Dementsprechend<br />

sieht er e<strong>in</strong>e politische Aufgabe dar<strong>in</strong>, die ökonomischen Risiken e<strong>in</strong>er<br />

Familiengründung für junge Menschen zu reduzieren. Ähnlich sieht Billari<br />

(2008) wirtschaftliche <strong>und</strong> berufliche Unsicherheit der jungen Generation als<br />

e<strong>in</strong>en entscheidenden Faktor für das Aufschieben der Familiengründung <strong>in</strong><br />

Europa. In der Verbesserung der Stellung junger Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft<br />

verortet er dementsprechend e<strong>in</strong>e fertilitätsfördernde politische Strategie:<br />

„Youth-oriented policies will therefore become fertility-oriented policies;<br />

youth empowerment would probably help reduc<strong>in</strong>g the postponement of<br />

childbear<strong>in</strong>g“ (Billari 2008: 5).<br />

7.2 Moderierende Faktoren bei der Wirkung familienpolitischer<br />

Leistungen auf die Fertilität<br />

In diesem Abschnitt werden Forschungsarbeiten zu der Frage, wie E<strong>in</strong>stellungen<br />

<strong>in</strong> der Bevölkerung die Wirkung von familienpolitischen Leistungen bee<strong>in</strong>flussen<br />

können, dargestellt. Dabei soll zunächst die Wechselwirkung zwischen<br />

Familienpolitik <strong>und</strong> familienbezogenen E<strong>in</strong>stellungen im Vordergr<strong>und</strong> stehen,<br />

während es im zweiten Unterabschnitt um die E<strong>in</strong>stellungen <strong>und</strong> Erwartungen<br />

der Bevölkerung an den Staat geht.<br />

7.2.1 Familienpolitik <strong>und</strong> familienbezogene E<strong>in</strong>stellungen<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell kann Familienpolitik über m<strong>in</strong>destens zwei Kanäle auf die <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong><br />

beziehungsweise die Fertilität wirken. Zum e<strong>in</strong>en wirkt sie, wie <strong>in</strong><br />

Kapitel 5 beschrieben, über monetäre Anreize, <strong>in</strong>dem sie durch Geld- oder<br />

Sachleistungen die direkten Kosten oder die Opportunitätskosten von K<strong>in</strong>dern<br />

reduziert. Zum anderen stehen familienpolitische Leistungen jedoch <strong>in</strong> Wechselwirkung<br />

zu den familienbezogenen E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> der Bevölkerung. So<br />

zeigt Krapf (2009) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie für Schweden, dass der Übergang zur Erstgeburt<br />

umso stärker durch e<strong>in</strong>en Ausbau der Kita-Plätze stimuliert wurde, je höher<br />

die regionale Zustimmung zum Doppelverdiener-Modell ausfiel.<br />

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