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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

auch seltener realisieren. Demgegenüber ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>e Vaterschaft<br />

anzustreben beziehungsweise zu realisieren für egalitär e<strong>in</strong>gestellte<br />

Männer höher als für traditionelle Männer: „It does appear that egalitarian<br />

attitudes act to decrease women’s entrance to parenthood at the same time<br />

that they act to <strong>in</strong>crease men’s entrance to parenthood“ (Kaufman 2000: 139).<br />

Egalitäre Männer wünschen sich tendenziell e<strong>in</strong>e Familie, während egalitäre<br />

Frauen zusätzliche/alternative Lebens<strong>in</strong>halte zur Familien- <strong>und</strong> Hausarbeit<br />

anstreben. Kaufman sieht hier<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en „mismatch <strong>in</strong> the impact of gender role<br />

attitudes on fertility and family formation“ (ebd.: 141).<br />

6.3 Werte <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellungen<br />

E<strong>in</strong>e zentrale Dimension sozial-normativer Determ<strong>in</strong>anten stellen Werte <strong>und</strong><br />

E<strong>in</strong>stellungen dar, die e<strong>in</strong>en maßgeblichen E<strong>in</strong>fluss auf die Familienorientierung<br />

von Personen ausüben. In diesem Zusammenhang wird <strong>in</strong>nerhalb der<br />

sozialwissenschaftlichen Diskussion <strong>in</strong>sbesondere für die vergangenen Jahrzehnte<br />

e<strong>in</strong> Wertewandel konstatiert. Welche (veränderten) Werte <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellungen<br />

aus familiendemografischer Sicht relevant werden, wird im Folgenden<br />

diskutiert. Zunächst wird dabei die Wertschätzung, die Ehe <strong>und</strong> Familie allgeme<strong>in</strong><br />

beigemessen wird, im Fokus stehen, um anschließend die Wertschätzung<br />

von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> den Blick zu nehmen. Abschließend wird auf diejenigen Werten<br />

e<strong>in</strong>gegangen, die mit den familien- <strong>und</strong> k<strong>in</strong>derbezogenen Werten <strong>in</strong> Konkurrenz<br />

stehen oder stehen können.<br />

6.3.1 Wertschätzung von Ehe <strong>und</strong> Familie<br />

Nach wie vor hat die subjektive Wertschätzung von Ehe <strong>und</strong> Familie kaum an<br />

Bedeutung e<strong>in</strong>gebüßt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e deutliche Mehrheit von 87 % würde es begrüßen,<br />

wenn dem Familienleben <strong>in</strong> Zukunft mehr Bedeutung beigemessen würde<br />

(Dorbritz et al. 2005: 32). Die Eltern-Familie, das heißt die Familie mit beiden<br />

Elternteilen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d(ern), bleibt somit trotz des Anstiegs alternativer<br />

Lebens- <strong>und</strong> Familienformen quantitativ die dom<strong>in</strong>ante, auch wenn ihr Anteil<br />

unter allen Lebensformen gesunken ist (Nave-Herz 2006: 76). So ist <strong>in</strong>zwischen<br />

lediglich e<strong>in</strong> Drittel aller Haushalte e<strong>in</strong> Familienhaushalt. Gleichzeitig, so konstatiert<br />

Nave-Herz (2006), wird der Familie jedoch <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong>e hohe<br />

Wertschätzung entgegengebracht. Andere Lebensformen s<strong>in</strong>d dagegen mehrheitlich<br />

ke<strong>in</strong>e bewusst gewählten Alternativen zur Eltern-Familie. Selbst ge-<br />

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