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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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Soziodemografische Determ<strong>in</strong>anten der Fertilität<br />

Kausalität erschwert die Interpretation der E<strong>in</strong>flüsse von bildungs- <strong>und</strong> berufsbezogenen<br />

Merkmalen auf das <strong>Geburten</strong>verhalten. Die potenzielle Endogenität<br />

des Arbeitsangebots soll <strong>in</strong> der mikroökonometrischen Simulation Berücksichtigung<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

5.1.4.3 Bildungsniveau des männlichen Partners<br />

E<strong>in</strong> positiver Fertilitätseffekt e<strong>in</strong>es hohen Bildungsstands des weiblichen Partners<br />

kann auch vom hohen Bildungsniveau ihres Partners herrühren: Dies ist<br />

der Fall, wenn Ehepartner e<strong>in</strong>ander im Bildungsniveau gleichen („assortative<br />

mat<strong>in</strong>g“) <strong>und</strong> vom hohen männlichen Bildungsniveau über den E<strong>in</strong>kommenseffekt<br />

e<strong>in</strong> positiver Fertilitätseffekt ausgeht. In der Tat zeigen Studien für<br />

<strong>Deutschland</strong>, dass bei Kontrolle für das Bildungsniveau des Partners der positive<br />

eigenständige Effekt mütterlicher Bildung auf die Übergangswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

zur Zweitgeburt verschw<strong>in</strong>det oder zum<strong>in</strong>dest deutlich schwächer ausfällt<br />

(Kreyenfeld 2002; 2003, Köppen 2006). E<strong>in</strong> positiver E<strong>in</strong>fluss mütterlicher<br />

Bildung verweist dann auf die H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>variable e<strong>in</strong>er hohen Partner-<br />

Bildung, die die ökonomische Stabilität des Haushalts gewährleistet, während<br />

die Erträge des mütterlichen Bildungsniveaus am Markt gar nicht e<strong>in</strong>gefahren<br />

werden. H<strong>in</strong>gegen bleibt der positive Fertilitätseffekt e<strong>in</strong>es hohen mütterlichen<br />

Bildungsniveaus auf die Zweitgeburt auch bei Kontrolle für die Partner-<br />

Bildung erhalten, wenn die Mutter ihre Qualifikation am Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>kommensbildend<br />

e<strong>in</strong>setzen kann (Köppen 2006 für Frankreich).<br />

Die empirischen Bef<strong>und</strong>e zum E<strong>in</strong>fluss des Bildungsniveaus des männlichen<br />

Partners auf die Übergangswahrsche<strong>in</strong>lichkeit zum zweiten <strong>und</strong> dritten K<strong>in</strong>d<br />

s<strong>in</strong>d gemischt. Positive Effekte f<strong>in</strong>den Brodmann et al. (2007) für Spanien, Andersson<br />

et al. (2004) sowie Duvander <strong>und</strong> Andersson (2006) für Schweden,<br />

Duvander et al. (2010) für Norwegen <strong>und</strong> F<strong>in</strong>nland, Hardoy <strong>und</strong> Schøne (2005)<br />

sowie Lappegård (2010) für Norwegen. E<strong>in</strong>en generell positiven <strong>Geburten</strong>effekt<br />

männlicher Bildung f<strong>in</strong>den gar Milligan (2002) für Kanada <strong>und</strong> Cooke<br />

(2004) für <strong>Deutschland</strong>.<br />

Ke<strong>in</strong>e signifikanten Effekte f<strong>in</strong>den Köppen (2003) für Westdeutschland, Ruckdeschel<br />

(2009) für Frankreich, Brodmann et al. (2007) für Dänemark <strong>und</strong> Klasen<br />

<strong>und</strong> Launov (2006) für Tschechien. E<strong>in</strong>en negativen Effekt f<strong>in</strong>den Aassve et<br />

al. (2006) für Großbritannien sowie Hoem et al. (2001) für Österreich (bezogen<br />

auf die dritte Geburt).<br />

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