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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

erhält (Höhn et al. 2006: 26). Ähnlich zeigen Analysen des Familiensurvey<br />

1988-2000 den Stellenwert des Partnerb<strong>in</strong>dungsmotivs auf: Hier s<strong>in</strong>d ca. zwei<br />

Drittel der k<strong>in</strong>derlosen Frauen <strong>und</strong> Männer der Ansicht, dass K<strong>in</strong>der die Partner<br />

e<strong>in</strong>ander näherbr<strong>in</strong>gen (Eckhard <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong> 2012: 238). H<strong>in</strong>sichtlich der<br />

kulturellen Wertschätzung lässt sich zudem unter den Befragten e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Gruppe ausmachen, die mit der Geburt e<strong>in</strong>es (weiteren) K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>en Statuszugew<strong>in</strong>n<br />

erwartet, während die Mehrheit der befragten K<strong>in</strong>derlosen <strong>und</strong> Eltern<br />

allerd<strong>in</strong>gs mit ke<strong>in</strong>er Veränderung h<strong>in</strong>sichtlich der sozialen Anerkennung<br />

rechnet. Immerh<strong>in</strong> geht aber mit 18 % bei den k<strong>in</strong>derlosen Männern <strong>und</strong> 13 %<br />

bei den k<strong>in</strong>derlosen Frauen e<strong>in</strong> nennenswerter Anteil von e<strong>in</strong>er Verbesserung<br />

des eigenen Ansehens aus (Höhn et al. 2006: 26). Dagegen rechnet e<strong>in</strong> Fünftel<br />

der Eltern mit drei oder mehr K<strong>in</strong>dern mit e<strong>in</strong>em Statusverlust bei weiteren<br />

<strong>Geburten</strong>. In Bezug auf die kulturelle Wertschätzung von K<strong>in</strong>dern sche<strong>in</strong>t es<br />

diesen Ergebnissen zufolge damit nicht nur e<strong>in</strong> „Zuwenig“, sondern offenbar<br />

auch e<strong>in</strong> „Zuviel“ an K<strong>in</strong>dern zu geben.<br />

Die emotionale Wertschätzung von K<strong>in</strong>dern, die sich vor allem <strong>in</strong> Dimensionen<br />

wie Liebe, Glück <strong>und</strong> Zufriedenheit zeigt, wurde im Generations and Gender<br />

Survey anhand subjektiver Bewertungen zu Auswirkungen der Geburt auf das<br />

eigene Leben (wie zum Beispiel h<strong>in</strong>sichtlich der ‚allgeme<strong>in</strong>en Zufriedenheit‘<br />

oder der Qualität der ‚Partnerbeziehung‘) erfasst. Die Auswertungen von Höhn<br />

et al. (2006) zeigen, dass nur e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheit der im GGS Befragten der Me<strong>in</strong>ung<br />

ist, dass sich ihre <strong>in</strong>dividuelle Lebensfreude mit dem ersten oder e<strong>in</strong>em<br />

weiteren K<strong>in</strong>d steigern wird (ebd.: 23). Während lediglich e<strong>in</strong> Viertel der Befragten<br />

davon ausgeht, dass sich mit dem ersten oder e<strong>in</strong>em weiteren K<strong>in</strong>d die<br />

Lebensfreude verbessern wird, erwarten knapp zwei Drittel ke<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Veränderung. Werden allerd<strong>in</strong>gs nur K<strong>in</strong>derlose <strong>in</strong> die Betrachtung e<strong>in</strong>bezogen,<br />

so ergibt sich e<strong>in</strong> abweichendes Bild: Hier rechnen immerh<strong>in</strong> 44 % mit<br />

e<strong>in</strong>er positiven Veränderung ihrer Lebensfreude. Eltern, die bereits e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

haben, erwarten dagegen zu 65 % ke<strong>in</strong>e Veränderung <strong>in</strong> ihrer Lebensfreude.<br />

Insgesamt liegt den verschiedenen Ansätzen zur Wertschätzung von K<strong>in</strong>dern<br />

die Annahme e<strong>in</strong>es gesteigerten psychisch-emotionalen Nutzens von K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>in</strong> modernen Gesellschaften zugr<strong>und</strong>e, der nach Ansicht der Vertreter/<strong>in</strong>nen<br />

gegenüber anderen Nutzenarten von K<strong>in</strong>dern dom<strong>in</strong>iert. Dabei spiegeln auch<br />

die skizzierten Bef<strong>und</strong>e des GGS zum emotionalen Wert im Wesentlichen die<br />

Aussagen der Value-of-Children-Theorien wider. So stiften K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der heuti-<br />

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