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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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Zusammenfassung<br />

markante strukturelle Verschiebungen: Insgesamt zeichnet sich nun e<strong>in</strong>e<br />

bimodale Verteilung des K<strong>in</strong>derwunsches ab, <strong>in</strong>dem entweder gar ke<strong>in</strong>e oder<br />

m<strong>in</strong>destens zwei K<strong>in</strong>der gewünscht werden. Dabei gehört <strong>Deutschland</strong> zu den<br />

europäischen Ländern mit der niedrigsten idealen oder gewünschten K<strong>in</strong>derzahl.<br />

Neuere Umfrageergebnisse weisen allerd<strong>in</strong>gs darauf h<strong>in</strong>, dass die persönlich<br />

ideale K<strong>in</strong>derzahl <strong>in</strong> jüngster Zeit auf durchschnittlich 2,1 gestiegen ist.<br />

Offen muss derzeit bleiben, <strong>in</strong>wiefern diese Entwicklung e<strong>in</strong>e Trendwende<br />

markiert <strong>und</strong> sich auf die tatsächlich beobachtete Fertilität auswirken wird.<br />

9.2 E<strong>in</strong>flussfaktoren auf Fertilität <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong><br />

E<strong>in</strong> Überblick über vorhandene theoretische <strong>und</strong> empirische wissenschaftliche<br />

Arbeiten verdeutlicht, dass e<strong>in</strong>e breite Vielfalt an E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die Fertilität<br />

<strong>und</strong> die <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> diskutiert wird. Diese lassen sich grob <strong>in</strong> drei<br />

Kategorien e<strong>in</strong>ordnen: „soziodemografische“, „sozial-normative“ sowie „politisch-rechtliche“<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren.<br />

9.2.1 Soziodemografische Faktoren<br />

Die soziodemografischen E<strong>in</strong>flussfaktoren lassen sich <strong>in</strong> soziale H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>faktoren,<br />

demografische Faktoren <strong>und</strong> Humankapitalfaktoren unterteilen.<br />

Gemäß den ökonomischen Fertilitätstheorien wirken diese Faktoren entweder<br />

über die Kosten von K<strong>in</strong>dern, das E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong>/oder die Präferenzen der<br />

(potenziellen) Eltern.<br />

Unter den sozialen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>faktoren s<strong>in</strong>d zunächst familiale Faktoren von<br />

Bedeutung. Dabei ist u.a. die familiale Herkunft entscheidend: Während e<strong>in</strong><br />

hoher sozio-ökonomischer Status des Elternhauses überwiegend dazu führt,<br />

dass Frauen ihr erstes K<strong>in</strong>d später bekommen, erhöht e<strong>in</strong>e hohe Geschwisterzahl<br />

die Zahl der gewünschten eigenen K<strong>in</strong>der. Darüber h<strong>in</strong>aus kann davon<br />

ausgegangen werden, dass der Familienstand der Ehe e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss<br />

auf den Übergang zur Erstgeburt ausübt, wenngleich dieser E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong> Ostdeutschland<br />

weniger stark ausgeprägt ist als <strong>in</strong> Westdeutschland <strong>und</strong> zudem<br />

für Gesamtdeutschland abnimmt. E<strong>in</strong> positiver <strong>Geburten</strong>effekt wurde außerdem<br />

(<strong>in</strong>sbesondere für Westdeutschland) für das Vorhandense<strong>in</strong> familialer<br />

Betreuungsnetzwerke gef<strong>und</strong>en.<br />

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