Geburten und Kinderwünsche in Deutschland
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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />
Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />
die Kausalbeziehungen zwischen e<strong>in</strong>zelnen familienpolitischen Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> der Fertilität herstellen, werden <strong>in</strong> der folgenden Analyse nur die vergleichsweise<br />
weit verbreiteten Maßnahmen, zu der e<strong>in</strong>e größere Anzahl von<br />
empirischen Studien vorhanden ist 42 , dargestellt: generelle monetäre Anreize<br />
<strong>in</strong> Form von K<strong>in</strong>dergeld <strong>und</strong> Steuererleichterungen, für e<strong>in</strong>e Erwerbspause zu<br />
nutzende Elternzeit mit Elterngeld <strong>und</strong> Betreuungszeit mit Betreuungsgeld 43 ,<br />
öffentliche Infrastruktur für K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> Form von K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />
<strong>und</strong> die Besteuerung von Paaren.<br />
Auch der Mutterschutz gehört zu den wichtigsten familienpolitischen Leistungen;<br />
er fördert die Erwerbstätigkeit von Müttern (Rønsen 1995, Rønsen <strong>und</strong><br />
S<strong>und</strong>ström 1996) <strong>und</strong> kann somit e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Fertilität haben. Aufgr<strong>und</strong><br />
der nachgewiesenen zentralen Bedeutung der ersten Lebensphase für<br />
die Entwicklung des K<strong>in</strong>des (siehe Überblick <strong>in</strong> Waldfogel 2004), des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes<br />
der Mutter r<strong>und</strong> um die Geburt (siehe Überblick <strong>in</strong> Staehel<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />
Bertea 2005) <strong>und</strong> der Vorgabe von m<strong>in</strong>destens 14 Wochen Mutterschutz der<br />
EU für alle Mitgliedsstaaten (EUR-Lex 2012) wird hier auf e<strong>in</strong>e Evaluation des<br />
Mutterschutzes verzichtet.<br />
Außerdem sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass zwar Maßnahmen als „vere<strong>in</strong>barkeitsfördernd“<br />
beziehungsweise „-beh<strong>in</strong>dernd“ e<strong>in</strong>gestuft werden, dem tatsächlichen<br />
Effekt dieser Maßnahmen auf die Müttererwerbstätigkeit <strong>in</strong> diesem Kapitel<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht nachgegangen werden kann, sondern der Schwerpunkt hier<br />
auf der Fertilitätswirkung liegt. E<strong>in</strong> Literaturüberblick <strong>und</strong> eigene Wirkungsanalysen<br />
im H<strong>in</strong>blick auf das Ziel der Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf f<strong>in</strong>den<br />
sich im Endbericht zum im Rahmen der Gesamtevaluation durchgeführten<br />
Modul „Zentrale Leistungen“.<br />
42<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus werden K<strong>in</strong>der bei der Zahlung von Sozialhilfe/Hartz IV berücksichtigt,<br />
erhalten Niedrige<strong>in</strong>kommensbezieher unter bestimmten Umständen e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>derzuschlag,<br />
werden Alle<strong>in</strong>erziehenden spezielle Hilfen gewährt, s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>derbetreuungskosten<br />
<strong>in</strong> Grenzen von der E<strong>in</strong>kommensteuer absetzbar usw.<br />
43<br />
Das Betreuungsgeld wird zwar <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> erst im Jahr 2013 e<strong>in</strong>geführt, jedoch existieren<br />
empirische Bef<strong>und</strong>e aus dem Ausland zu dieser Maßnahme, die aus unserer Sicht an<br />
dieser Stelle erwähnt werden sollten.<br />
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