Geburten und Kinderwünsche in Deutschland
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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />
Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />
werbstätigkeit von Müttern wird hier weniger durch e<strong>in</strong> stärkeres Engagement<br />
der Väter <strong>in</strong> der Familienarbeit als <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> bewerkstelligt, sondern<br />
überwiegend durch e<strong>in</strong>e Auslagerung der Betreuungsarbeit. Bei Erziehung <strong>und</strong><br />
Betreuung von K<strong>in</strong>dern ist e<strong>in</strong>e starke Rolle des Staates gesellschaftlich akzeptiert<br />
<strong>und</strong> wird sogar e<strong>in</strong>gefordert. Umgekehrt sieht die französische Regierung<br />
die Verantwortung für K<strong>in</strong>derbetreuung als e<strong>in</strong>e „affaire d’Etat“. H<strong>in</strong>ter dieser<br />
starken Rolle des Staates bei der K<strong>in</strong>derbetreuung steht die traditionell verankerte<br />
gesellschaftliche Vorstellung, dass e<strong>in</strong>e Erziehung von K<strong>in</strong>dern im Kollektiv<br />
dem Wohl des K<strong>in</strong>des diene, während K<strong>in</strong>der der deutschen Vorstellung<br />
nach von äußerlichen E<strong>in</strong>flüssen möglichst ferngehalten werden sollten (vgl.<br />
Kapitel 6.2.1).<br />
7.2.3 Bekanntheit <strong>und</strong> Akzeptanz familienpolitischer Leistungen:<br />
Ergebnisse der Akzeptanzanalyse I<br />
Familienpolitische Maßnahmen können ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie<br />
der Bevölkerung erstens h<strong>in</strong>reichend bekannt <strong>und</strong> von dieser zweitens ausreichend<br />
akzeptiert werden. Bekanntheit <strong>und</strong> Akzeptanz s<strong>in</strong>d Bed<strong>in</strong>gung für die<br />
Legitimität, die langfristige Tragfähigkeit <strong>und</strong> Wirksamkeit der Maßnahmen<br />
(Knudsen <strong>und</strong> Waerness 2001, Lengerer 2004, Höhn et al. 2006).<br />
Zur Evaluation familienpolitischer Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ist es daher<br />
zweckdienlich, e<strong>in</strong>e entsprechende Untersuchung anzustellen. Diese Aufgabe<br />
leistete die vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) <strong>in</strong> den Jahren 2010<br />
<strong>und</strong> 2011 durchgeführte Akzeptanzanalyse zu den ehe- <strong>und</strong> familienbezogenen<br />
Leistungen. Mit der Akzeptanzanalyse wurden drei Absichten verfolgt:<br />
erstens, die Wahrnehmung der bestehenden Förder<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong> der Bevölkerung<br />
zu messen, zweitens typische Nutzungsmuster herauszuarbeiten <strong>und</strong><br />
drittens die subjektive Bedeutung der Leistungen für die Bezieher aufzuzeigen.<br />
Die Akzeptanzanalyse ist daher, ebenso wie der vorliegende Bericht, Teil der<br />
Gesamtevaluation ehe- <strong>und</strong> familienbezogener Leistungen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>. In<br />
der Analyse fanden alle derzeit existierenden 16 Leistungen Berücksichtigung:<br />
146<br />
K<strong>in</strong>dergeld<br />
K<strong>in</strong>derfreibetrag bei der Steuer<br />
Elterngeld