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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

ersten K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>e erhöhte Übergangswahrsche<strong>in</strong>lichkeit zur Zweitgeburt ausgeht,<br />

dass aber F<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Präferenz für e<strong>in</strong>en Sohn <strong>und</strong> Norweger, Schweden<br />

<strong>und</strong> Dänen dagegen e<strong>in</strong>e Präferenz für e<strong>in</strong>e Tochter entwickelt haben.<br />

Eltern von zwei K<strong>in</strong>dern haben e<strong>in</strong>e Präferenz für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d jeden Geschlechts.<br />

Die Autoren schließen daraus, dass die zunehmende Chancengleichheit der<br />

Geschlechter <strong>in</strong> nordischen Ländern nicht mit e<strong>in</strong>er Geschlechter<strong>in</strong>differenz<br />

bezüglich der eigenen K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>hergegangen ist.<br />

5.1.4 Schulische <strong>und</strong> berufliche Bildung<br />

5.1.4.1 Bildungsniveau des weiblichen Partners<br />

Die klare Botschaft empirischer Bef<strong>und</strong>e ist, dass <strong>Geburten</strong>entscheidungen<br />

bildungsabhängig s<strong>in</strong>d (Bratti <strong>und</strong> Tatsiramos 2008). Dabei sche<strong>in</strong>en Ländereffekte<br />

<strong>und</strong> die <strong>Geburten</strong>ordnung e<strong>in</strong>e Rolle zu spielen.<br />

In <strong>Deutschland</strong> werden Frauen mit höherem Bildungsabschluss deutlich seltener<br />

<strong>und</strong> später Mutter als solche mit ger<strong>in</strong>gem Bildungsabschluss. Das Bildungsniveau<br />

korreliert daher auch <strong>in</strong> der überwiegenden Mehrheit der Studien<br />

negativ mit der Erstgeburtenwahrsche<strong>in</strong>lichkeit (Hank et al. 2004, Hank<br />

2002, Ruckdeschel 2009, Hu<strong>in</strong><strong>in</strong>k <strong>und</strong> Kreyenfeld 2004, Neyer et al. 2006,<br />

Bredtmann et al. 2009). Hohe K<strong>in</strong>derlosigkeit von Akademiker<strong>in</strong>nen ist dabei<br />

vor allem e<strong>in</strong> westdeutsches Phänomen (Kreyenfeld 2004): In Ostdeutschland<br />

wich der Anteil der K<strong>in</strong>derlosen unter den Akademiker<strong>in</strong>nen im Jahr 2008<br />

kaum vom durchschnittlichen K<strong>in</strong>derlosen-Anteil über alle Bildungsgruppen<br />

ab, während er <strong>in</strong> den alten B<strong>und</strong>esländern zum selben Zeitpunkt r<strong>und</strong> zehn<br />

Prozentpunkte höher lag (Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2012a; vgl. hierzu auch<br />

Kapitel 3.1.5). Der Bildungse<strong>in</strong>fluss verliert beim Übergang zu höheren <strong>Geburten</strong>paritäten<br />

allerd<strong>in</strong>gs an Bedeutung (Bredtmann et al. 2009 für beide Teile<br />

<strong>Deutschland</strong>s) beziehungsweise verkehrt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en positiven Effekt bei der<br />

Zweitgeburt (Kreyenfeld 2002, Hank 2002, Ruckdeschel 2009, Köppen 2006,<br />

Kohlmann <strong>und</strong> Kopp 1997; letztere allerd<strong>in</strong>gs auch für die Erstgeburt). Für<br />

deutsche Akademiker<strong>in</strong>nen zeigen sich zusammengenommen folgende Muster<br />

(Neyer et al. 2006): Erstens e<strong>in</strong>e höhere K<strong>in</strong>derlosigkeit, zweitens e<strong>in</strong> späteres<br />

Tim<strong>in</strong>g der Erstgeburt, aber anschließend e<strong>in</strong>e höhere Übergangswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

zum zweiten K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> drittens e<strong>in</strong>e Polarisierung zwischen K<strong>in</strong>derlosen<br />

<strong>und</strong> Frauen mit m<strong>in</strong>destens zwei K<strong>in</strong>dern (Hu<strong>in</strong><strong>in</strong>k 1989, Grünheid 2004).<br />

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