Geburten und Kinderwünsche in Deutschland
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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />
Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />
gen dazu, ob e<strong>in</strong>e stabile Partnerschaft Voraussetzung für K<strong>in</strong>der ist) f<strong>in</strong>den<br />
sich im SOEP ke<strong>in</strong>e direkten Informationen. Im FiD wird erhoben, ob man spätestens<br />
dann heiraten sollte, wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d da ist, <strong>und</strong> ob die Ehe e<strong>in</strong>e lebenslange<br />
Verb<strong>in</strong>dung sei, die nicht beendet werden sollte. Verbleibende Datenlücken<br />
können gr<strong>und</strong>sätzlich durch Imputation aus den im Literaturüberblick<br />
genannten Datenquellen geschlossen werden. Die normative Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />
der Elternschaft kann <strong>in</strong> den Wellen 2004 <strong>und</strong> 2008 durch e<strong>in</strong>e Frage nach der<br />
Wichtigkeit von K<strong>in</strong>dern angenähert werden, der Aspekt der Verb<strong>in</strong>dlichkeit<br />
wird damit aber nicht exakt erfasst. In den übrigen Wellen kann diese Variable<br />
imputiert werden.<br />
Zum Zeitfenster für Elternschaft f<strong>in</strong>den sich im SOEP ke<strong>in</strong>e direkten Informationen.<br />
Indirekt lässt sich das Zeitfenster über das Alter abbilden, allerd<strong>in</strong>gs geht<br />
damit der normative Aspekt verloren. Ebenfalls <strong>in</strong>direkt abbildbar ist die untere<br />
Schwelle des Zeitfensters, also die Vorstellung, dass bestimmte andere<br />
Schritte zu absolvieren s<strong>in</strong>d, bevor e<strong>in</strong>e Elternschaft <strong>in</strong> Frage kommt. Diese<br />
untere Schwelle kann durch den Ausbildungsabschluss, die Berufserfahrung<br />
oder die Unsicherheit im Beruf abgebildet werden. In den FiD-Daten wird gefragt,<br />
ob deshalb ke<strong>in</strong> (weiteres) K<strong>in</strong>d geplant ist, weil man selbst oder der<br />
Partner/die Partner<strong>in</strong> zu alt ist.<br />
Zur Frauen- <strong>und</strong> Mutterrolle <strong>und</strong> zur Männer- <strong>und</strong> Vaterrolle liegen im SOEP<br />
vergleichsweise wenige Informationen vor. In den Wellen von 1994 bis 2001<br />
wurde jährlich <strong>und</strong> seitdem alle zwei Jahre nach der Bedeutung des Berufs<br />
gefragt; <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den Fragen nach der Wichtigkeit von Familie <strong>und</strong><br />
Partnerschaft lässt sich so e<strong>in</strong> erstes Bild der Frauen- <strong>und</strong> Mutterrolle beziehungsweise<br />
Männer- <strong>und</strong> Vaterrolle zeichnen. E<strong>in</strong> Nachteil dieser Maße ist<br />
aber, dass sie nur für die Person selbst <strong>und</strong> nicht über Kreuz, also auch für den<br />
Partner, erhoben werden. Zudem wird nach der Wichtigkeit gefragt, ohne direkt<br />
auf die normative Wirkung von Rollenbildern abzuzielen („E<strong>in</strong>e Frau sollte<br />
…“ oder ähnlich). Der Fragebogen für Eltern von sieben- oder achtjährigen<br />
K<strong>in</strong>dern enthält allerd<strong>in</strong>gs detaillierte Informationen zur Wahrnehmung der<br />
Elternrolle. Damit ist aber die Frauenrolle nur zum Teil abgedeckt, <strong>und</strong> außerdem<br />
stehen die Informationen zur Elternrolle nur für diejenigen Personen zur<br />
Verfügung, die bereits m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d im Alter von sieben oder acht Jahren<br />
haben. Zur Modellierung der Entscheidung für das erste K<strong>in</strong>d können sie<br />
also nicht herangezogen werden.<br />
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