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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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Zusammenfassung<br />

listischer Werte, die auf Partizipation, Selbstverwirklichung <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

ausgerichtet s<strong>in</strong>d, konstatiert werden. Dabei ist e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung dieser<br />

Werte mit e<strong>in</strong>er höheren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit der K<strong>in</strong>derlosigkeit verknüpft.<br />

Elternschaft ist <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> zu e<strong>in</strong>em Wert unter vielen geworden, die das<br />

Leben mit S<strong>in</strong>n erfüllen können, wodurch e<strong>in</strong> niedriger K<strong>in</strong>derwunsch begünstigt<br />

werden kann.<br />

9.2.3 Politisch-rechtliche Determ<strong>in</strong>anten<br />

Fertilitätsentscheidungen s<strong>in</strong>d nicht nur von soziodemografischen <strong>und</strong> sozialnormativen<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren abhängig, sondern werden auch durch politischrechtliche<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen bee<strong>in</strong>flusst. Die Wirkung e<strong>in</strong>zelner familienpolitischer<br />

Leistungen <strong>und</strong> Maßnahmen auf die Fertilität ist dabei von dem familienpolitischen<br />

Gesamtprofil e<strong>in</strong>es Landes abhängig. Hierbei ist neben der<br />

Anzahl <strong>und</strong> dem Zusammenspiel e<strong>in</strong>zelner Maßnahmen auch die historische<br />

Entwicklung des bestehenden Leistungsspektrums relevant. Dabei sche<strong>in</strong>en<br />

sowohl Kohärenz <strong>und</strong> Homogenität als auch Langfristigkeit <strong>und</strong> Anpassungsfähigkeit<br />

der Familienpolitik e<strong>in</strong>e hohe Fertilität zu begünstigen. Bezüglich der<br />

konkreten familienpolitischen Ausrichtung weisen im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />

derzeit <strong>in</strong>sbesondere diejenigen Länder e<strong>in</strong>e hohe Fertilität auf, die der<br />

Gleichstellung der Geschlechter e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert beimessen <strong>und</strong> egalitäre<br />

Rollenmuster unterstützen. Mit Blick auf das familienpolitische Profil<br />

<strong>Deutschland</strong>s lässt sich historisch e<strong>in</strong>e Ausrichtung am Modell des männlichen<br />

Ernährers <strong>und</strong> der nichterwerbstätigen bzw. zuverdienenden Mutter beobachten.<br />

Während es <strong>in</strong> den vergangenen Jahren zwar zu e<strong>in</strong>er zunehmenden Förderung<br />

der Müttererwerbstätigkeit gekommen ist, lässt sich (noch) nicht von<br />

e<strong>in</strong>er konsistenten Neuausrichtung der Familienpolitik sprechen.<br />

Da es sich bei Familienpolitik um e<strong>in</strong>en ausgeprägten Querschnittsbereich<br />

handelt, s<strong>in</strong>d neben der Ausrichtung der Familienpolitik im engeren S<strong>in</strong>ne<br />

auch die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die durch andere Politikbereiche für Familien<br />

gesetzt werden, zu beachten. Hierbei reicht das Spektrum von Wohnungs- <strong>und</strong><br />

Sozialpolitik über Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik bis h<strong>in</strong> zu Beschäftigungs-<br />

<strong>und</strong> Arbeitsmarktpolitik. E<strong>in</strong> koord<strong>in</strong>iertes Zusammenwirken dieser Politikbereiche<br />

sche<strong>in</strong>t dabei <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien sowie <strong>in</strong> Frankreich e<strong>in</strong>e hohe Fertilität zu<br />

begünstigen.<br />

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