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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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Soziodemografische Determ<strong>in</strong>anten der Fertilität<br />

waren, die zweithöchste bei Frauen, die e<strong>in</strong>mal verheiratet waren, <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

noch ger<strong>in</strong>gere bei Frauen, die niemals verheiratet waren oder geschieden<br />

s<strong>in</strong>d. Breton <strong>und</strong> Prioux (2005) sowie Ekert-Jaffé et al. (2002) bestätigen für<br />

Französ<strong>in</strong>nen den positiven Effekt e<strong>in</strong>er zweiten oder höheren Eheparität auf<br />

die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er ersten oder dritten Geburt.<br />

Der Familienstand bee<strong>in</strong>flusst ferner auch den Fertilitätseffekt von Bildungsunterschieden<br />

zwischen den Partnern (Bauer <strong>und</strong> Jacob 2008). Bei Paaren mit<br />

e<strong>in</strong>em Bildungsvorsprung des männlichen Partners, der Effizienzgew<strong>in</strong>ne aus<br />

Spezialisierung nahelegt, hat dieses Merkmal nur <strong>in</strong> Ehen e<strong>in</strong>en geburtenfördernden<br />

Effekt; bei nichtehelichen Lebensgeme<strong>in</strong>schaften h<strong>in</strong>gegen können<br />

die Autoren ke<strong>in</strong>en signifikanten <strong>Geburten</strong>e<strong>in</strong>fluss des traditionellen Bildungsabstands<br />

zwischen den Geschlechtern f<strong>in</strong>den. Die Autoren führen dies auf<br />

unterschiedliche Spezialisierungsrisiken <strong>und</strong> –vorteile der K<strong>in</strong>derbetreuung,<br />

wie sie durch Verhandlungsmodelle modelliert werden, <strong>in</strong> Ehen versus Lebenspartnerschaften<br />

zurück. 22<br />

5.1.2.8 Region<br />

<strong>Geburten</strong>raten variieren zum Teil deutlich zwischen Regionen (Andorka<br />

1978). 23 Dies ist der Fall für unterschiedliche Gebietsstände <strong>in</strong>nerhalb von<br />

Ländern sowie zwischen Ländern. Darüber h<strong>in</strong>aus spielt auch der Agglomerationsgrad<br />

e<strong>in</strong>e Rolle: E<strong>in</strong>ige Studien belegen e<strong>in</strong>e signifikant höhere <strong>Geburten</strong>neigung<br />

auf dem Land als <strong>in</strong> der Stadt (Andersson et al. 2004 für Zweit- <strong>und</strong><br />

Drittgeburten <strong>in</strong> Schweden, Köppen 2003 für Zweitgeburten <strong>in</strong> Westdeutschland<br />

<strong>und</strong> Frankreich, Hank et al. 2004 für Ostdeutschland). In anderen Studien<br />

hat die Agglomerationsrate des Wohnortes dagegen ke<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluss<br />

(Hank et al. 2004 sowie Hank 2002 für Westdeutschland, Buber 2002 für<br />

den Wunsch nach e<strong>in</strong>em zweiten K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Österreich). In empirischen Fertili-<br />

22<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>getragene Lebenspartnerschaften den Ehen nach dem Gesetz über<br />

die E<strong>in</strong>getragene Lebenspartnerschaft (Lebenspartnerschaftsgesetz) <strong>in</strong>zwischen weitgehend<br />

gleichgestellt, mit Ausnahme des Splitt<strong>in</strong>gvorteils durch Zusammenveranlagung <strong>in</strong><br />

der E<strong>in</strong>kommensteuer (Ehegattensplitt<strong>in</strong>g).<br />

23<br />

Jedoch gilt für <strong>Deutschland</strong>, dass diese Unterschiede zum<strong>in</strong>dest zum Teil auf selektive<br />

Wanderungsprozesse zurückzuführen s<strong>in</strong>d (Hu<strong>in</strong><strong>in</strong>k <strong>und</strong> Wagner 1989), worauf auch Hill<br />

<strong>und</strong> Kopp (2000) h<strong>in</strong>weisen.<br />

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