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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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Problemlage<br />

durchschnittlichen <strong>Geburten</strong>zahlen je Frau erst dann festgestellt werden können,<br />

wenn die Frauen das gesamte gebärfähige Alter durchlaufen haben (Kohortenfertilität;<br />

vgl. Kapitel 3.1.2). Die TFR hat jedoch den Nachteil, dass sie<br />

durch das Vorziehen von <strong>Geburten</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> niedrigeres oder das Verschieben <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> höheres Lebensalter bee<strong>in</strong>flusst wird. Da die periodenspezifischen Fertilitätsverhältnisse<br />

des jeweils betrachteten Kalenderjahres unterstellt werden,<br />

wird die tatsächliche Fertilität der Frauen durch die TFR verzerrt wiedergegeben,<br />

wenn signifikante Verhaltensänderungen – wie etwa die Verschiebung<br />

von <strong>Geburten</strong> <strong>in</strong>s höhere Lebensalter (vgl. Kapitel 3.1.4) – auftreten (vgl. hierzu<br />

die äußerst kritische Diskussion bei Sobotka <strong>und</strong> Lutz 2010).<br />

Abb. 2: Zusammengefasste <strong>Geburten</strong>ziffer <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, 1871-2009<br />

Betrachtet man die langfristige Entwicklung der TFR <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> seit 1871<br />

(siehe Abb. 2) fällt auf, dass erstmals bereits während des Ersten Weltkrieges<br />

(!) das damals zur Bestandserhaltung notwendige <strong>Geburten</strong>niveau 3 unter-<br />

3 Das Bestandserhaltungsniveau entspricht dem <strong>Geburten</strong>niveau, bei dem der Erhalt der<br />

Elterngeneration durch die K<strong>in</strong>dergeneration gesichert ist, es verändert sich historisch<br />

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