05.10.2013 Aufrufe

Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zusammenfassung<br />

9 Zusammenfassung<br />

Seit 2009 wird im Rahmen der „Gesamtevaluation von ehe- <strong>und</strong> familienbezogenen<br />

Leistungen“ <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> erstmals e<strong>in</strong>e umfassende Analyse der Wirkung<br />

staatlicher Leistungen <strong>und</strong> Maßnahmen auf bestimmte familienpolitische<br />

Ziele durchgeführt. E<strong>in</strong>es dieser Ziele ist die Steigerung der <strong>Geburten</strong>rate bzw.<br />

die Erfüllung von <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong>n. Im Zentrum des Interesses steht die Frage,<br />

wie e<strong>in</strong>e Steigerung der <strong>Geburten</strong>rate über den Kanal der Erfüllung bestehender<br />

<strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> erreicht werden kann. Die vorliegende Teilstudie bietet<br />

e<strong>in</strong>e umfassende Bestandsaufnahme zur <strong>Geburten</strong>rate <strong>und</strong> zu den <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong>n<br />

<strong>und</strong> identifiziert die wichtigsten soziodemografischen, sozialnormativen<br />

<strong>und</strong> politisch-rechtlichen E<strong>in</strong>flussfaktoren auf die Fertilität. Dieser<br />

Überblick bildet die Gr<strong>und</strong>lage, um die Wirkung der ehe- <strong>und</strong> familienbezogenen<br />

Leistungen <strong>und</strong> Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> auf die <strong>Geburten</strong>rate <strong>und</strong> die<br />

Erfüllung von <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong>n zu analysieren. Die Ergebnisse der Wirkungsanalyse<br />

werden im Sommer 2013 vorliegen <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zweiten Teilstudie<br />

veröffentlicht.<br />

9.1 Bestandsaufnahme zu Fertilität <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong>n<br />

Im historischen Rückblick ist zu beobachten, dass <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> nach Jahrzehnten<br />

der Zurückhaltung gegenüber bevölkerungspolitischen Fragen der<br />

sich abzeichnende Bevölkerungsrückgang <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Folgen zunehmend thematisiert<br />

werden. E<strong>in</strong> Blick auf die Entwicklung der Fertilität <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

liefert <strong>in</strong> diesem Zusammenhang zwei maßgebliche Bef<strong>und</strong>e: Es zeigt sich erstens<br />

e<strong>in</strong> langfristiger Trend s<strong>in</strong>kender beziehungsweise niedriger <strong>Geburten</strong>ziffern<br />

unterhalb des Bestandserhaltungsniveaus, der bereits deutlich vor dem<br />

sogenannten ‚Pillenknick‘ Ende der 1960er Jahre e<strong>in</strong>gesetzt hat. Es f<strong>in</strong>den sich<br />

jedoch auch H<strong>in</strong>weise darauf, dass es <strong>in</strong> den ab 1970 geborenen Jahrgängen<br />

erstmals wieder zu e<strong>in</strong>em leichten Anstieg der Kohortenfertilität kommen<br />

könnte. Zweitens werden die nach wie vor bestehenden strukturellen Unterschiede<br />

des <strong>Geburten</strong>verhaltens <strong>in</strong> den alten <strong>und</strong> neuen B<strong>und</strong>esländern deutlich.<br />

Verknüpft man diese Erkenntnisse zur Fertilität mit den beiden weiteren demografischen<br />

Prozessen der Mortalität <strong>und</strong> der Migration, so lässt sich die<br />

209

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!