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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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Problemlage<br />

Bevölkerungsrückgang flankiert von e<strong>in</strong>er Abnahme der Zahl jüngerer Personen<br />

(„Alterung von unten“). Diesem Typus s<strong>in</strong>d viele ländliche Regionen <strong>in</strong> den<br />

alten B<strong>und</strong>esländern zuzuordnen. Der dritte Typus ist gekennzeichnet von<br />

e<strong>in</strong>em Bevölkerungsrückgang bei gleichzeitiger „Alterung von oben <strong>und</strong> unten“.<br />

Hierzu gehören viele Regionen der neuen B<strong>und</strong>esländer.<br />

Durch die Zunahme regionaler Disparitäten wird der gr<strong>und</strong>gesetzliche Auftrag,<br />

gleiche Lebensverhältnisse herzustellen, zunehmend erschwert (Tutt 2007:<br />

44). So führt diese Entwicklung für die regionale Strukturpolitik <strong>und</strong> die öffentliche<br />

Versorgung mit Infrastruktur, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Nord- <strong>und</strong> Ostdeutschland,<br />

zu Herausforderungen (BMI 2011: 173; Bujard 2012: 3). In den dünn besiedelten<br />

Räumen kann es durch die Bevölkerungsabnahme zu e<strong>in</strong>em Überangebot<br />

an technischer <strong>und</strong> sozialer Infrastruktur kommen, welches mit hohen Pro-<br />

Kopf-Kosten für die e<strong>in</strong>zelnen Bürger verb<strong>und</strong>en ist. Gleichzeitig wird es für<br />

diese Kommunen, die häufig von e<strong>in</strong>er schlechten Haushaltslage betroffen<br />

se<strong>in</strong> werden, schwieriger werden, die Infrastrukturleistungen im gewohnten<br />

Maß aufrecht zu erhalten. Dies ist <strong>in</strong>sbesondere deswegen problematisch, da<br />

die Infrastrukturbedürfnisse sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er alternden Gesellschaft auf wohnortnahe<br />

Angebote konzentrieren werden. Die Infrastruktur e<strong>in</strong>er Kommune ist<br />

jedoch sowohl für ihre Attraktivität als Wohnort als auch als Wirtschaftsstandort<br />

von entscheidender Bedeutung. Die Autoren des Demografieberichts befürchten,<br />

dass „sich daher e<strong>in</strong>e Abwärtsspirale aus Bevölkerungsrückgang <strong>und</strong><br />

Alterung, Überdimensionierung der Infrastruktur, hohen Kosten für die Nutzer,<br />

abnehmender Standortattraktivität, s<strong>in</strong>kenden Erwerbsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />

zugleich wachsenden Versorgungsdefiziten ergeben (kann)“ (BMI 2011: 173).<br />

Laut BiB stellen sich mit Blick auf die regionale Entwicklung zwei zentrale Aufgabenfelder<br />

für die Raumordnungspolitik: E<strong>in</strong>erseits die Förderung von<br />

Wachstumsregionen, andererseits die Sicherung der Dase<strong>in</strong>svorsorge <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> den schwach besiedelten Gebieten (BiB 2008: 71).<br />

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