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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

van der Klaauw 2007, Francesconi et al. 2009, Oh<strong>in</strong>ata 2008, Brewer et al.<br />

2012).<br />

Die Evaluation des US-amerikanischen EITC, e<strong>in</strong>er Steuergutschrift, durch die<br />

besonders für e<strong>in</strong>kommensschwache Personen die Aufnahme e<strong>in</strong>er Erwerbstätigkeit<br />

attraktiver werden soll <strong>und</strong> für die seit 1990 besonders attraktive<br />

Regelungen für Erwachsene mit m<strong>in</strong>destens zwei K<strong>in</strong>dern gelten, ergab e<strong>in</strong>en<br />

nur schwachen Effekt auf die <strong>Geburten</strong>neigung (Oh<strong>in</strong>ata 2008, Baughman <strong>und</strong><br />

Dickert-Conl<strong>in</strong> 2003; 2009). 60 Seit 1990 gelten für Erwachsene mit m<strong>in</strong>destens<br />

zwei K<strong>in</strong>dern besonders attraktive Regelungen, <strong>und</strong> diese <strong>und</strong> weitere Reformen<br />

wurden auf ihre Wirkung auf die Fertilität geprüft. Die Autoren kommen<br />

zu dem Ergebnis, dass die Reform lediglich ger<strong>in</strong>ge Wirkung auf die <strong>Geburten</strong>neigung<br />

hat.<br />

In den Studien von d’Addio <strong>und</strong> d’Ercole (2005a; 2005b) mit Daten aus 16<br />

OECD Ländern regressieren die Autoren die Differenz zwischen der durchschnittlichen<br />

Steuerlast von Alle<strong>in</strong>stehenden ohne K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Paaren mit zwei<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>en negativen Effekt e<strong>in</strong>es hohen Steuerkeils zwischen<br />

K<strong>in</strong>derlosen <strong>und</strong> Familien auf die Gesamtfertilitätsrate.<br />

Für <strong>Deutschland</strong> wurde untersucht, ob die K<strong>in</strong>dergeldreform von 1996 –<br />

durch die das K<strong>in</strong>dergeld erhöht wurde, aber mit unterschiedlicher Größe je<br />

nach E<strong>in</strong>kommensniveau (Ra<strong>in</strong>er et al. 2011a) – die <strong>Geburten</strong>neigung verstärkt<br />

hat. Die Autoren f<strong>in</strong>den lediglich e<strong>in</strong>en schwach signifikanten positiven Effekt,<br />

der von Erstgeburten bei ger<strong>in</strong>g qualifizierten Frauen getrieben wird, was die<br />

These des theoretischen Modells bestätigt, aber leider halten die Ergebnisse<br />

verschiedenen Sensitivitätsanalysen nicht stand (Ra<strong>in</strong>er et al. 2011a). Haan<br />

<strong>und</strong> Wrohlich (2011) belegen jedoch ebenfalls mit deutschen Daten, dass von<br />

e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dergelderhöhung positive <strong>Geburten</strong>effekte ausgehen können. Die<br />

stärksten <strong>Geburten</strong>anreize e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dergelderhöhung erfahren Frauen mit<br />

niedrigem E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> Ostdeutschland <strong>und</strong> k<strong>in</strong>derlose Frauen, aber auch<br />

die Gesamtfertilitätsrate reagiert positiv. Allerd<strong>in</strong>gs ist mit der Maßnahme e<strong>in</strong><br />

signifikant negativer Effekt auf das Arbeitsangebot von Müttern verb<strong>und</strong>en.<br />

60 Der Betrag des Transfers steigt zunächst mit dem E<strong>in</strong>kommen an, bleibt bei e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Höhe konstant <strong>und</strong> wird dann wieder abgeschmolzen (Ra<strong>in</strong>er et al. 2011).<br />

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