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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

In Westdeutschland wurde das Angebot an Kita-Plätzen für K<strong>in</strong>der im Alter<br />

zwischen drei <strong>und</strong> sechs Jahren seit den 1970er Jahren ausgebaut. Ziel war<br />

nicht die Ermöglichung der Berufstätigkeit von Müttern, sondern e<strong>in</strong>e bessere<br />

Chancengleichheit für alle K<strong>in</strong>der. In der DDR wurde h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />

öffentliche Betreuungs<strong>in</strong>frastruktur für K<strong>in</strong>der jeden Alters geschaffen, um<br />

die Erwerbstätigkeit von Müttern zu fördern (Kreyenfeld 2004). Ab dem Jahr<br />

1996 hatten deutsche Eltern für ihre K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> dem entsprechenden Alter e<strong>in</strong>en<br />

Rechtsanspruch auf e<strong>in</strong>en Kita-Platz, <strong>in</strong> der Regel aber nur für vier St<strong>und</strong>en<br />

am Vormittag (Ra<strong>in</strong>er et al. 2011b). Der Anteil an K<strong>in</strong>dern zwischen drei<br />

<strong>und</strong> sechs Jahren, die e<strong>in</strong>e Kita besuchen, lag dementsprechend <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

im Jahr 2008 bei 92,7 % (OECD 2012a) <strong>und</strong> damit deutlich über dem<br />

OECD-Durchschnitt von 77,3 % <strong>und</strong> dem EU-27 Durchschnitt von 81,8 %. In<br />

Ostdeutschland war (<strong>und</strong> ist) die Zahl der Ganztagesplätze deutlich höher (Statistische<br />

Ämter des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder 2011, Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

2012b; 2012c; 2012d; 2012e). Auch der Anteil der unter Dreijährigen, die e<strong>in</strong>e<br />

Kita besuchen, ist <strong>in</strong> Ostdeutschland aufgr<strong>und</strong> der historischen Entwicklung<br />

höher (Statistische Ämter des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder 2006; 2007; 2008; 2009;<br />

2010; 2011; 2012). In den westdeutschen B<strong>und</strong>esländern begann der Ausbau<br />

des bestehenden Angebots zu Ganztags-K<strong>in</strong>dergärten (<strong>und</strong> Ganztagsschulen)<br />

sowie der Betreuungsplätze für K<strong>in</strong>der unter drei Jahren erst mit dem am 1.<br />

Januar 2005 <strong>in</strong> Kraft getretenen Tagesbetreuungsausbaugesetz (Ra<strong>in</strong>er et al.<br />

2011b). Im Jahr 2008 besuchten <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong>sgesamt 18 % der K<strong>in</strong>der<br />

unter drei Jahren e<strong>in</strong>e Kita, <strong>und</strong> damit deutlich weniger als <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien 53 ,<br />

Frankreich (42 %), Vere<strong>in</strong>igtes Königreich (41 %) <strong>und</strong> sogar Italien (29 %) <strong>und</strong><br />

Spanien (37 %). Zudem war die durchschnittliche St<strong>und</strong>enzahl pro Woche mit<br />

23 St<strong>und</strong>en deutlich ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> anderen europäischen Ländern (OECD<br />

2012a).<br />

Hank (2002) <strong>und</strong> Hank <strong>und</strong> Kreyenfeld (2003) f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Analyse auf Basis<br />

von Daten westdeutscher Frauen aus den 1980er <strong>und</strong> 1990er Jahren ke<strong>in</strong>en<br />

Effekt der regionalen K<strong>in</strong>derbetreuungsquote von K<strong>in</strong>dern zwischen drei <strong>und</strong><br />

sechs Jahren auf die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, e<strong>in</strong> erstes oder zweites K<strong>in</strong>d zu bekommen.<br />

Hank et al. (2004) weiten die Untersuchung auf Ostdeutschland <strong>und</strong><br />

53 Dänemark: 66 %, Norwegen: 51 %, Schweden: 47 %, F<strong>in</strong>nland: 29 %<br />

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