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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

renzen der Partner bezüglich <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong>n <strong>und</strong> hat die Frau e<strong>in</strong>en höheren<br />

K<strong>in</strong>derwunsch als der Mann, ist sie qua ihrer starken Verhandlungsposition <strong>in</strong><br />

der Lage, diesen K<strong>in</strong>derwunsch durchzusetzen; hat die Frau die niedrigere Präferenz<br />

für K<strong>in</strong>der, kann sie auch diese durchsetzen (Hener 2010, Iyigun <strong>und</strong><br />

Walsh 2007): Hat die Frau aufgr<strong>und</strong> vorhergesehener Spezialisierungsrisiken,<br />

die von ihrem Rückzug vom Arbeitsmarkt langfristig ausgehen, e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

Präferenz für K<strong>in</strong>der als der Mann, kann sie bei starker E<strong>in</strong>kommensposition<br />

den Verzicht auf K<strong>in</strong>der durchsetzen, sodass e<strong>in</strong>e aus Haushalts- wie gesellschaftlicher<br />

Sicht suboptimale <strong>Geburten</strong>zahl resultiert (Rasul 2008). Die<br />

‚power rule‘ <strong>in</strong> Verhandlungsmodellen bietet daher e<strong>in</strong>en alternativen Erklärungsansatz<br />

für <strong>Geburten</strong>effekte hoher weiblicher Lohnraten <strong>und</strong> das Phänomen<br />

der K<strong>in</strong>derlosigkeit von Akademiker<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Kontexten mit eher ger<strong>in</strong>ger<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf.<br />

5.1.5.6 Lebense<strong>in</strong>kommensprofil des weiblichen Partners<br />

Da K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e „lebenslange Unternehmung“ s<strong>in</strong>d, wie Gustafsson (2003: 353)<br />

treffend bemerkt, ist es nötig, bei der Betrachtung von Opportunitätskosten<br />

nicht nur das entgangene laufende E<strong>in</strong>kommen, sondern das entgangene Lebense<strong>in</strong>kommen<br />

<strong>in</strong> den Blick zu nehmen. So führen etwa Dey <strong>und</strong> Wasoff<br />

(2010) die von ihnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stichprobe schottischer Eltern beobachtete Differenz<br />

zwischen ‚idealer‘ <strong>und</strong> tatsächlicher K<strong>in</strong>derzahl auf e<strong>in</strong>e Verzögerung<br />

erster <strong>Geburten</strong> zurück, die aus „opportunity costs of childbear<strong>in</strong>g <strong>in</strong> terms of<br />

foregone qualifications, careers and earn<strong>in</strong>gs“ resultiert.<br />

Der E<strong>in</strong>fluss von <strong>Geburten</strong> auf den weiteren Karriere- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommenspfad<br />

von Frauen ist mittlerweile Gegenstand zahlreicher ökonomischer Analysen<br />

der Fertilität (M<strong>in</strong>cer <strong>und</strong> Polachek 1974, Happel et al. 1984, Wolp<strong>in</strong> 1984,<br />

Moffitt 1984, Cigno <strong>und</strong> Ermisch 1989, Hotz <strong>und</strong> Miller 1988; 1993, Joshi 1990;<br />

1998, Cigno 1991, Walker 1995, Dankmeyer 1996, Gustafsson 2003, Hotz<br />

2007, Erosa et al. 2010). Die Opportunitätskosten der K<strong>in</strong>derbetreuungszeit<br />

variieren dabei nicht nur über die Person, sondern auch über die Zeit, woraus<br />

sich unmittelbar Tim<strong>in</strong>g-Effekte ergeben. Im E<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>d fünf Faktoren<br />

maßgeblich: Der vorgeburtliche Humankapitalstock der Frau (vgl. die Ausführungen<br />

zum Bildungseffekt weiter oben), der Grad der Entwertung des Humankapitals<br />

während der Auszeitphase (Happel et al. 1984, ferner M<strong>in</strong>cer <strong>und</strong><br />

Polachek 1974 sowie Erosa et al. 2010), die Dauer der Auszeitphase (Walker<br />

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