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Geburten und Kinderwünsche in Deutschland

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<strong>Geburten</strong> <strong>und</strong> <strong>K<strong>in</strong>derwünsche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />

Bestandsaufnahme, E<strong>in</strong>flussfaktoren <strong>und</strong> Datenquellen<br />

lichkeit e<strong>in</strong>er Geburt generell bei verheirateten Partnern höher (Milligan<br />

2002). Während der Status der Ehe <strong>in</strong> den meisten genannten Ländern zum<strong>in</strong>dest<br />

teilweise geburtenstimulierend zu wirken sche<strong>in</strong>t, zeigt sich für Skand<strong>in</strong>avien<br />

e<strong>in</strong> abweichendes Bild: Für F<strong>in</strong>nland kommt e<strong>in</strong>e Untersuchung von<br />

Hardoy <strong>und</strong> Schøne (2005) zu dem Ergebnis, dass Mütter, die mit ihren Partnern<br />

unverheiratet zusammenleben, e<strong>in</strong>e größere Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für weitere<br />

<strong>Geburten</strong> aufweisen als verheiratete Mütter. In Schweden <strong>und</strong> Norwegen<br />

ist der Familienstand schon seit den 1980er Jahren weitgehend entkoppelt<br />

vom <strong>Geburten</strong>verhalten <strong>und</strong> eheähnliche Geme<strong>in</strong>schaften haben e<strong>in</strong>e lange<br />

Tradition; im Jahr 2003 wurden 56 % (Schweden) beziehungsweise 50 % der<br />

K<strong>in</strong>der (Norwegen) nicht ehelich geboren (Billari 2005a; 2005b).<br />

Der Familienstand ist überdies nicht nur im aktuellen Status fertilitätsrelevant.<br />

E<strong>in</strong>ige Studien zeigen, dass auch die Familienstands-Biografie als Indikator für<br />

unbeobachtete Familienorientierungen dient. So zeigen Rønsen <strong>und</strong> S<strong>und</strong>ström<br />

(1996; 1997), dass Frauen, die ihren Partner heirateten, ohne zuvor mit<br />

ihm zusammengelebt zu haben, e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Rückkehrwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

auf den Arbeitsmarkt besitzen als Frauen mit e<strong>in</strong>er Phase des Zusammenlebens<br />

vor der Heirat, woraus sie e<strong>in</strong>e höhere Familienorientierung mit e<strong>in</strong>er<br />

höheren <strong>Geburten</strong>wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>in</strong> der erstgenannten Frauengruppe ableiten.<br />

Rønsen (2004) kann diese These für F<strong>in</strong>nland <strong>und</strong> Norwegen <strong>in</strong>sofern<br />

bestätigen als sie e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Übergangswahrsche<strong>in</strong>lichkeit zum zweiten<br />

K<strong>in</strong>d bei verheirateten Müttern nachweist, die vor der ersten Geburt mit ihrem<br />

Partner zusammenlebten als bei Müttern, die ke<strong>in</strong>e solche Phase des vorehelichen<br />

Zusammenlebens aufweisen. Auf den Übergang zur Drittgeburt<br />

kann die Autor<strong>in</strong> für diese Faktoren jedoch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss f<strong>in</strong>den. Für<br />

<strong>Deutschland</strong> kann Cooke (2004) ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss der Monate des Zusammenlebens<br />

vor der Ehe auf die Übergangswahrsche<strong>in</strong>lichkeit zur Zweitgeburt feststellen.<br />

Auch das zeitliche Zusammentreffen von Heirat <strong>und</strong> Erstgeburt im<br />

selben Jahr ist <strong>in</strong> dieser Studie ohne Effekt.<br />

Weiterh<strong>in</strong> gibt es H<strong>in</strong>weise auf die Bedeutung der Eheparität. So f<strong>in</strong>det Oláh<br />

(1996) für Schweden e<strong>in</strong>e höhere Zweitgeburtswahrsche<strong>in</strong>lichkeit für Frauen,<br />

die zum Zeitpunkt der Erstgeburt <strong>in</strong> dritter oder höherer Ehe verheiratet waren<br />

als für Frauen, die zu diesem Zeitpunkt <strong>in</strong> erster oder zweiter Ehe verheiratet<br />

waren. Köppen (2003) f<strong>in</strong>det sowohl <strong>in</strong> Westdeutschland als auch <strong>in</strong> Frankreich<br />

die höchste Zweitgeburtenrate bei Frauen, die mehrmals verheiratet<br />

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