Geburten und Kinderwünsche in Deutschland
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Soziodemografische Determ<strong>in</strong>anten der Fertilität<br />
Haushaltse<strong>in</strong>kommens <strong>in</strong> den Studien sehr unterschiedlich ist. Interessant<br />
wäre, Fertilitätseffekte von Nichtlohn-E<strong>in</strong>kommensbestandteilen wie Z<strong>in</strong>s-,<br />
Pacht- oder Miete<strong>in</strong>kommen oder auch Vermögenseffekte auf die Fertilität zu<br />
untersuchen. Diese Analysen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Europa jedoch so gut wie nicht vorhanden.<br />
Im Folgenden werden zuerst Analysen genannt, die im Haushaltse<strong>in</strong>kommen<br />
zum<strong>in</strong>dest teilweise auch Nichtlohnbestandteile erfassen.<br />
In e<strong>in</strong>er Untersuchung für Dänemark <strong>und</strong> Spanien hat das Haushaltse<strong>in</strong>kommen<br />
<strong>in</strong> Dänemark e<strong>in</strong>en schwach positiven, <strong>in</strong> Spanien gar ke<strong>in</strong>en Effekt auf<br />
die Zweitgeburt (Brodmann et al. 2007). 33 In Kanada wurde ebenfalls e<strong>in</strong> positiver<br />
Effekt des Haushaltse<strong>in</strong>kommens auf die <strong>Geburten</strong>wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
gef<strong>und</strong>en; hier umfasst diese Größe das männliche Erwerbs- sowie das Nichtlohne<strong>in</strong>kommen<br />
des Haushalts (Milligan 2002). Mit derselben Spezifikation<br />
f<strong>in</strong>det del Boca (2002) für Italien ke<strong>in</strong>en signifikanten Effekt des Haushaltse<strong>in</strong>kommens<br />
auf die Übergangsrate zur Zweitgeburt. Cooke (2003) belegt für<br />
Italien <strong>und</strong> Spanien e<strong>in</strong>en positiven Zweitgeburteneffekt. Sie differenziert zwischen<br />
Haushaltse<strong>in</strong>kommen (alle E<strong>in</strong>kommensbestandteile umfassend) zwischen<br />
51 % <strong>und</strong> 75 % des Mediane<strong>in</strong>kommens versus E<strong>in</strong>kommen oberhalb<br />
dieser Grenze <strong>und</strong> belegt den erwähnten positiven Effekt für Paare, deren<br />
Haushaltse<strong>in</strong>kommen mehr als drei Viertel des Mediane<strong>in</strong>kommens beträgt.<br />
E<strong>in</strong>e Spezifikation des Haushaltse<strong>in</strong>kommens, die nur die Erwerbse<strong>in</strong>kommen<br />
der Partner umfasst, wurde für Schweden getestet. Duvander et al. (2010)<br />
fanden hier e<strong>in</strong>en negativen Effekt dieser Größe auf die Übergangsrate zum<br />
zweiten <strong>und</strong> dritten K<strong>in</strong>d. Mit derselben Spezifikation fanden Duvander <strong>und</strong><br />
Andersson (2006) für Schweden allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>en positiven Effekt auf die<br />
Zweitgeburten- <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en U-förmigen Effekt auf die Drittgeburtenrate.<br />
5.2 Makroökonomische E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />
Andersson (2000) konstatiert, dass die <strong>Geburten</strong>rate <strong>in</strong> Schweden <strong>in</strong> den<br />
1980er <strong>und</strong> den 1990er Jahren positiv mit dem konjunkturellen Zyklus korrelierte.<br />
Die meisten Studien, die makroökonomische Faktoren der Fertilität <strong>in</strong><br />
33 Da zusätzlich für das weibliche <strong>und</strong> männliche Lohne<strong>in</strong>kommen kontrolliert wird, ist<br />
anzunehmen, dass im Haushaltse<strong>in</strong>kommen nur Nichtlohnbestandteile erfasst werden.<br />
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